Afghanische Jugend – welche Zukunft mit den Taliban?
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"Ich bin optimistisch, dass sich die Taliban am Friedensprozess beteiligen werden", sagte Hussain, 19, der wie viele junge Afghanen im benachbarten Iran aufgewachsen ist, wo Millionen Menschen vor dem Krieg Zuflucht gefunden haben. Heute arbeitet er als Friseur in Kabul. "Es wird ein Ende des Krieges und der Konflikte in unserem Land sein. Ich möchte, dass die Taliban ihre Politik ändern und sich nicht so wie bisher verhalten." -
Der 25jährige Künstler Mahdi Zahak meint: "Es gibt zwar berechtigte Hoffnungen auf einen Frieden in Afghanistan, doch dies wird nur funktionieren, wenn wir die Taliban akzeptieren und alle ihr Leben respektieren." -
Muay Thai-Athlet Kawsar Sherzad, 17, meint: "Afghanische Frauen haben viele Erfolge im Sport erzielt, deshalb bin ich optimistisch, dass auch die Taliban diese Erfolge letztlich akzeptieren müssen." -
Sultan Qasim Sayeedi, ein 18-jähriges Model, trägt eine markante Frisur, die auch als "Sinpogh" bezeichnet wird. Er glaubt: "Wir haben Angst davor, dass wir unsere Shows nicht machen können, wenn die Taliban kommen." Doch trotz seines Pessimismus denkt Sultan, dass es an der Zeit ist, dass die Kämpfe endlich ein Ende finden müssen. "Wenn die amerikanische Truppen gehen, wird der Frieden einkehren. Und den brauchen wir hier", fügt er hinzu. -
Der 22-jährige Boutique-Besitzer Sohail Ataie ist da ganz ähnlicher Meinung. "Wir sind des Krieges müde. Was wir wollen, ist Frieden, um ein besseres Leben zu führen", sagt er. -
"Was mich am meisten beunruhigt, ist, dass ich nicht mehr Musik spielen kann, wenn die Taliban zurückkehren sollten", befürchtet Maram Atayee, eine 16-jährige Pianistin, die die Musikschule in Kabul besucht. "Es wäre zwar ein großartiger Schritt, sollten die Regierung und die Taliban ein Friedensabkommen erzielen. Doch der Zugang zur Musik muss für alle gewährleistet und die Rechte der Frauen geschützt sein", so Atayee. -
Und das 21-jährige Modell Omid Arman sagt: "Jeder in diesem Land wünscht sich den Frieden. Wir haben so viele Konflikte erlebt. Es reicht jetzt! Wir wollen keine weitere Tragödie erleben." -
Der 19-jährige Nadim Quraishi, der vor seinem Shop für elektronische Spiele posiert, sagt: "Wir wollen, dass der derzeitige Konflikt im Land beendet wird. Wir hoffen auf einen dauerhaften Frieden zwischen der Regierung und den Taliban." -
Die 22-jährige Zarghona Haidari, die in einem Buchladen arbeitet, meint dagegen: "Ich bin nicht sehr optimistisch, was den Frieden in diesem Land angeht. Ich glaube nicht, dass die Taliban einen Deal mit der Regierung zustande bringen werden." -
Der 18-jährige Farzad Aslami aus Kabul meint: "Wir wollen Frieden zum Wohle unseres Landes. Wir wollen keine Selbstmordanschläge und Explosionen mehr." -
Und der 22-jährige Arzt Mohammad Jawed Momand sagt: "Frieden erfordert, dass jeder seine Waffen niederlegt und über die Bildung und den Wohlstand des Landes ernsthaft nachdenkt."
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