Bilder der Verwüstung: Beirut am Tag nach der Explosion Noch wird in Beirut nach Vermissten gesucht wird. Zeitgleich werden schon Trümmer beseitigt - und die Suche nach der Verantwortung für die Katastrophe im Libanon läuft. Von Uta Steinwehr Das große Aufräumen beginnt: Einen Tag nach der Katastrophe packen die Beiruter an, um erste Schäden zu beseitigen. Diese Männer kehren den Schutt in der Mohammed al-Amin Moschee zusammen. Sie befindet sich nur rund 1,3 Kilometer entfernt von der Lagerhalle, die explodierte. Gewaltige Zerstörungskraft: Noch ist nicht klar, was genau die Explosion auf dem Hafengelände am Dienstagabend auslöste. Ministerpräsident Hasan Diab sagte, 2750 Tonnen beschlagnahmtes Ammoniumnitrat seien detoniert. Besonders verheerend war die gewaltige Druckwelle. "Fast die Hälfte von Beirut ist zerstört oder beschädigt", sagte Gouverneur Marwan Abbud. Lebensmittelreserven vernichtet: Die Explosion hat auch die wichtigen Getreide-Silos am Hafen zerstört, hier im Hintergrund zu sehen. Der Wirtschaftsminister versuchte zu beruhigen. Ihm zufolge reicht das Getreide im Land zwar nur für etwas weniger als einen Monat, doch es gebe genug Mehlreserven, um eine Nahrungsmittelkrise zu vermeiden. Die Ernährungsorganisation der Vereinten Nationen warnt dagegen vor Engpässen. Notdürftig verarztet: Krankenhäuser waren nach der Katastrophe völlig überlastet. Anfangs konnten nur Menschen mit lebensgefährlichen Verletzungen versorgt werden. Viele Personen haben Schnittwunden von Glassplittern: Bis zu 20 Kilometer von der Explosion entfernt ließ die Druckwelle Scheiben bersten. Lebensmittelreserven vernichtet: Die Explosion hat auch die wichtigen Getreide-Silos am Hafen zerstört, hier im Hintergrund zu sehen. Der Wirtschaftsminister versuchte zu beruhigen. Ihm zufolge reicht das Getreide im Land zwar nur für etwas weniger als einen Monat, doch es gebe genug Mehlreserven, um eine Nahrungsmittelkrise zu vermeiden. Die Ernährungsorganisation der Vereinten Nationen warnt dagegen vor Engpässen. Wer weiß etwas? Noch in der Nacht haben sich die Libanesen in sozialen Netzwerken organisiert, um Informationen über vermisste Freunde, Bekannte und Verwandte zu bekommen. Die Solidarität war groß. Viele Menschen boten denen einen Schlafplatz an, die obdachlos geworden sind. Die Suche nach Überlebenden: Noch immer werden Menschen vermisst, die unter den Trümmern vermutet werden. Rettungskräfte befürchten, dass die Zahl der Toten steigen wird. Viele Länder haben Experten für die Suche nach Verschütteten entsendet. Einigen bleibt nur das Leben: Manche Menschen auf der Straße sprechen von einer "Apokalypse". Mehr als 250.000 Menschen sollen ihre Wohnung verloren haben. Nun stehen sie vor dem Nichts. Schon vor der Katastrophe steckte das Land in einer tiefen Krise, viele Libanesen kamen nur knapp über die Runden.