Dänische Muslime trotzen dem Gesichtsschleierverbot
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Als am 1. August in Dänemark ein Verbot des Tragens von Gesichtsschleiern in der Öffentlichkeit in Kraft trat, ließ Sabina (Bild links) ihren Niqab nicht zu Hause. Stattdessen schloss sie sich rund 1.300 Muslimen und Nicht-Muslimen in einem Marsch durch die Hauptstadt Kopenhagen an, um gegen das zu protestieren, was sie als Verletzung der Religions- und Meinungsfreiheit betrachteten. -
Das dänische Parlament hat im Mai das Gesichtsschleierverbot erlassen und sich Frankreich und einigen anderen europäischen Ländern angeschlossen, um angeblich das zu verteidigen, was einige Politiker als säkulare und demokratische Werte bezeichnen. Zu den protestierenden Niqab-Trägern gesellten sich auch Nicht-Niqab-tragende muslimische Frauen und auch nicht-muslimische Dänen im Gesicht. -
Anna-Bella, 26, eine Hausangestellte und Amina, 24, eine Studentin, beide Mitglieder der Gruppe Kvinder I Dialog (Frauen im Dialog) und Trägerinnen des Niqab, schlendern auf der Stroget, der Haupteinkaufsstraße in Kopenhagen, Dänemark. -
Trauer über das Unfassbare: Ayah, 37, Trägerin des Niqab, wischt sich am ersten Tag der Umsetzung des dänischen Gesichtsschleierverbots am 1. August 2018 die Tränen aus den Augen. -
Meryem, 20, Trägerin des Niqab und Mitglied der Gruppe Kvinder I Dialog (Women In Dialogue), balanciert auf einem Baumstamm in Dyrehaven, einem Streichelzoo in Aarhus. -
"Es ist einfach absurd. Ich kann die Dinge, die ich liebe, nicht mehr tun. Ich kann nicht zum Museum und zum Strand, ich kann nicht rausgehen und Fotos machen. Ich werde nur ein Gefangener in meinem Haus sein. Aber ich bin lieber ein Gefangener in meinem Haus, als meinen Niqab abzunehmen", sagt die 37-jährige Ayah. -
Schwimmer blicken auf die 26-jährige Anna-Bella, die in Peru geboren wurde und im Alter von 20 Jahren zum Islam konvertierte, die in Kopenhagen an einem Strand spazieren geht. -
Kurz vor dem Aufbruch zur Demonstration am 1. August kommentierte Ayah: "Das ist nicht das Dänemark, das wir kennen. Ich kann nicht ausgehen, wenn ich will.... ich habe Kinder - wie kann ich sie vom Bus, der Schule oder vom Zug abholen?" -
"Jeder will definieren, was dänische Werte sind", sagt Meryem, die in Dänemark geboren wurde und den Niqab trägt, bevor sie ihren Mann trifft, der sie dabei unterstützt, ihn tragen zu dürfen. -
"Als ich klein war, haben die Leute nicht über Farbe und Religion geredet, aber jetzt, in den letzten zehn Jahren, werden die Leute verrückt, wenn sie ständig über Hautfarbe reden und sich dabei gegenseitig hassen." -
Amina, 24 Jahre, Trägerin des Niqab und Mitglied der Gruppe Kvinder I Dialog (Women In Dialogue), mit einer Kamera in Kopenhagen. -
"Ich glaube, dass man sich gesellschaftlich integrieren muss, eine Ausbildung bekommen sollte. Doch ich glaube nicht, dass das Tragen eines Niqabs bedeutet, dass man sich nicht mit dänischen Werten auseinandersetzen kann", meint Meryem, die an der Universität Aarhus Molekularmedizin studiert. -
Die 21-jährige Alaa aus Kopenhagen studiert Gesundheit und Ernährung. Als überzeugte Niqab-Trägerin testet sie einen Gesichtsschleier, den sie mit Mitgliedern der Gruppe Kvinder I Dialog (Women In Dialogue) während eines Workshops zur Vorbereitung auf den Protest gegen das Verbot des Gesichtsschleieres am 1. August kreiert hat.
https://qantara.de//node/26600
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