Das Fest des Fastenbrechens: Muslime feiern Eid al-Fitr Weltweit feiern Muslime und Musliminnen das Fest des Fastenbrechens. Mit dem dreitägigen Eid al-Fitr, mancherorts auch Zuckerfest genannt, endet der muslimische Fastenmonat. Von Sonia Phalnikar Frauen in Kathmandu haben sich die Hände mit Henna bemalt, um Chand Raat (auch "Nacht des Mondes" genannt) zu feiern. In Nepal, Bangladesch, Pakistan und Indien wird so der Vorabend von Eid al-Fitr bezeichnet: Freunde und Familie kommen zusammen, um am letzten Tag des Ramadan den Neumond am Himmel zu suchen. Vorbereitungen zum Fest: Der islamische Fastenmonat Ramadan endet mit Eid al-Fitr, dem dreitägigen Fest des Fastenbrechens, auf Deutsch meistens Zuckerfest genannt. Dieses Jahr begann das Fest am 1. oder 2. Mai - je nachdem, wann die neue Mondsichel im zehnten Monat des islamischen Kalenders (Schawwal) zu sehen war. Je nach Region kann sich das zeitlich unterscheiden. Farbenfrohe Abreise: In Bangladesch machen sich Millionen von Menschen auf, um mit ihren Familien in den Städten und Dörfern Eid al-Fitr zu feiern - das neben dem Opferfest wichtigste Fest im Islam. Hier strecken sich Reisende aus Dhaka auf dem Dach einer überfüllten Fähre aus, die die Hauptstadt Bangladeschs verlässt. Auszug aus Jakarta: Auch in Indonesien warteten die Menschen auf Züge, die sie aus der Hauptstadt Jakarta hinaus bringen sollten. Eid al-Fitr ist eine Zeit, in der die Familien zusammenkommen, sich untereinander besuchen, gemeinsam essen und trinken und die Kinder beschenken. In Indonesien leben weltweit die meisten Muslime. Feiertagsansturm auf die Insel Sulawesi: In Indonesien ist Eid al-Fitr der betriebsamste Feiertag überhaupt. In diesem Jahr haben ungefähr 85 Millionen Indonesier sich auf den Weg aufs Land gemacht - auf Fähren und in Zügen und Flugzeugen. Da die COVID-19-Fälle zurückgegangen und die meisten Reisebeschränkungen aufgehoben sind, haben die Behörden dieses Jahr die einwöchigen Festlichkeiten wieder erlaubt. Aufschwung für die lokale Wirtschaft: Eid al-Fitr ist auch eine Gelegenheit, sich zu präsentieren. Viele Gläubige kaufen und tragen während der Festlichkeiten neue Kleidung oder Schmuck. Viele lokale Geschäfte stellen sich besonders auf die Zeit rund um das Fest ein - wie hier zum Beispiel auf einem Markt in Kolkata im Osten Indiens. Die Einzelhändler rechnen fest mit diesen Umsätzen. Feiern im Schatten des Konflikts: In Idlib, im Nordwesten Syriens, bereiten sich Marktverkäufer auf ein reges Geschäft rund um Eid al-Fitr vor. Sie bieten beispielsweise Trockenfrüchte, Gewürze und Süßigkeiten feil. Während des Festes tauschen Familien und Freunde normalerweise Geschenke aus. Nach Jahren des Konflikts und der Vertreibung bemühen sich viele Familien in Syrien darum, die traditionellen Feste weiterhin zu feiern. Köstliche Delikatessen in Jordanien: Nach einem Monat täglichen Fastens von der Morgendämmerung bis zum Sonnenuntergang ist es wenig verwunderlich, dass sich das Fest des Fastenbrechens hauptsächlich ums Essen dreht. In der jordanischen Hauptstadt Amman bereitet ein Verkäufer Kunafa zu, ein für die Region typisches sirupartiges Dessert, das aus Käse besteht und mit Früchten, Nüssen, Schokolade und Sahne belegt wird. Süßigkeiten in Gaza: Gebäck, das mit Datteln, gemischten Nüssen oder einer Mischung aus Honig und Sesamsamen gefüllt ist, ist eine weitere Köstlichkeit, die im Nahen Osten zum Fastenbrechen gereicht wird. Zum Backen der Kekse, Kakh genannt, kommen viele Familien schon vor den Festlichkeiten zusammen, wie hier in Gaza. Fürsorge für die Armen: Eines der Schlüsselelemente des Zuckerfestes ist das Konzept Zakat al-Fitr. Dabei spenden wohlhabendere Muslime Geld oder Essen an Bedürftige, damit auch diese an den Festlichkeiten teilnehmen können. Hier bereitet ein Verkäufer in Indonesien Geld vor: Die Indonesier wechseln üblicherweise Geldbeträge in Päckchen mit kleineren Stückelungen, die sie dann an ihre Familien verschenken. Zwei verschiedene Eid-Feste? Neben dem Eid al-Fitr am Ende des Ramadans gibt es noch ein weiteres islamisches Fest, das mit "Eid" beginnt. Das andere, Eid al-Adha, was so viel wie "Opferfest" bedeutet, findet etwa zwei Monate später statt und fällt mit der islamischen Pilgerfahrt nach Mekka zusammen. Qatayef, ein Pfannkuchen, der mit Sahne und Nüssen gefüllt wird, gehört aber zu den Spezialitäten des Eid al-Fitr. In vielen Teilen der muslimischen Welt ist Eid al-Fitr ein fröhliches Volksfest: Hier präsentieren Ballonverkäufer ihre Waren vor dem Damaskus-Tor in Jerusalems Altstadt. Dieses Jahr werfen die Preisanstiege bei Lebensmitteln infolge des Kriegs gegen die Ukraine allerdings einen Schatten auf das Zuckerfest: Viele Familien müssen ihre Ausgaben deshalb begrenzen und die Feierlichkeiten einschränken. An Eid al-Fitr bitten die Gläubigen Allah darum, ihre Gebete und Mühen während des Ramadan anzuerkennen. Nach dem Gebet beginnt der Spaß: Zwei Frauen besprühen sich nach dem Moscheebesuch in Kairos Heliopolis-Viertel gegenseitig mit Schaum.