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Demonstranten erwecken das "Ei" von Beirut zu neuem Leben

Im Herzen von Beiruts gepflegter Innenstadt rumort es gewaltig, und zwar in einem kugelsicheren Betonbau aus längst vergangenen Zeiten: Das schmucklos wirkende sogenannte "Ei" ist inzwischen zum Versammlungsort der libanesischen Demokratieaktivisten avanciert. Eindrücke von Lisa Barrington

  • Foto: Alkis Konstantinidis/Reuters
  • Foto: Alkis Konstantinidis/Reuters
    Der gewölbte, martialisch wirkende Betonkoloss war einst ein Kino, das in den 1960er Jahren Jahren entworfen und fertiggestellt wurde. Im Bürgerkrieg von 1975-1990 wurde das Gebäude schwer beschädigt, dann geriet der monströse Bau in Vergessenheit. Er diente fortan nur noch Jugendlichen, die einen geheimen Ort für einen Drink oder eine Zigarette suchen. Auf der "Ei"-Außenseite sind Einschusslöcher und Graffitis mit der Aufschrift "Revolution" zu erkennen.
  • Foto: Alkis Konstantinidis/Reuters
    Vor einigen Wochen begannen die Demonstranten, auf die Straße zu gehen, gegen die politische Elite zu protestieren und diese ungeliebte Ecke ihrer Hauptstadt als Ort der politischen Versammlung wiederzuentdecken.
  • Foto: Alkis Konstantinidis/Reuters
    Demonstranten strömten in den großen Raum und begannen, spontane Partys, Foto-Shootings und Vorträge zu veranstalten. Auch ältere Bewohner kamen, um einen den Blick auf ein früheres Wahrzeichen der Stadt zu werfen, das vielen später nur noch als Schandfleck in Erinnerung bleiben sollte.
  • Foto: Alkis Konstantinidis/Reuters
    Demonstranten verwandelten "das Ei" in einen Treffpunkt, hielten dort Sitzungen ab, um zu diskutieren, wohin die Demonstrationen gehen sollten und welche politischen Ziele man sich auf die Fahnen schreiben sollte.
  • Foto: Alkis Konstantinidis/Reuters
    Waghalsiger Widerstand: Kleine Gruppen kletterten die wacklige Leiter hinauf, um libanesische Fahnen auf dem Dach zu hissen…
  • Foto: Alkis Konstantinidis/Reuters
    …während andere die Wände mit Graffitis und Slogans für den Aufstand, für die Rechte von Frauen und Schwulen bemalten. Bis heute finden nicht nur Protest-Meetings, sondern auch Konzerte im "Ei" statt.
  • Foto: Alkis Konstantinidis/Reuters
    "Jeder fühlt sich derzeit im Libanon verloren. Es gibt viele Menschen, die nicht wissen, was hier noch alles passieren wird. Die Leute sind ängstlich. Wir sind also hier, um darüber zu sprechen, was wir konkret tun können... und was wir ändern können", meint Aktivistin Stephany Khalil während einer der Protestsitzungen an einem Samstag im "Ei". Nur wenige Tage darauf kündigt der libanesische Premier Saad Hariri seinen Rücktritt an.
  • Foto: Alkis Konstantinidis/Reuters
    Die Zukunft bleibt ungewiss, jedoch hoffnungsvoll: Bis heute lässt sich nicht absehen, welche Rolle die Demonstranten und ihr provisorischer Treffpunkt in der neuen politischen Ordnung spielen werden. Doch dank der anhaltenden Bürgerproteste haben sich die Dinge bereits zu ändern begonnen.
  • Foto: Alkis Konstantinidis/Reuters
    "Die öffentlichen Räume kehren zu den Menschen zurück", meint ein Demonstrant, der seinen Namen als Haydar gab, auf einer nackten Betonterrasse sitzend, die früher einmal Kinositze beherbergte. "Bevor wir auf der Straße gingen, haben wir uns angesehen und gesagt: "Okay, das ist irgendein totes Gebäude. Wir wussten nicht, welche Bedeutung es für uns einmal später haben sollte. Doch jetzt können wir immer dort hingehen, um uns zu treffen – und um zu sehen, wie die Menschen vor uns gelebt haben."
https://qantara.de//node/22511 Link
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