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Die Hochzeit des Pir Shaliyar

Jedes Jahr Anfang Februar wird im iranisch-kurdischen Dorf Hawraman Takht die Jahrhunderte alte "Hochzeit des Pir Shaliyar" gefeiert. Die einzigartigen Traditionen der westiranischen Bergregion nahe der irakischen Grenze haben bis heute überlebt. Von Marian Brehmer

  • Foto: Marian Brehmer
    Meterhoher Schnee bestimmt in den Wintermonaten das Leben in den Gebirgsregionen der westiranischen Provinz Kordestan. Das Dorf Hawraman Takht in der Hawraman-Gegend nahe der Grenze zum Irak schmiegt sich eng an die schroffe Gebirgslandschaft. Die Steinhäuser der Hawramanis sind so gebaut, dass jedes Dach den Vorhof des darüber liegenden Hauses bildet.
  • Foto: Marian Brehmer
    Die Hawramanis sind eine Volksgruppe, die in Dörfern und Kleinstädten auf beiden Seiten der iranisch-irakischen Grenze beheimatet sind. Nicht nur in ihrer Kleidung, sondern auch in ihrer Sprache unterscheiden sie sich von den restlichen Kurden des Iran: Hawramani ist ein eigener Dialekt des Kurdischen.
  • Foto: Marian Brehmer
    Pir Shaliyar ist ein Lokalheiliger, dessen Grab sich einen Kilometer außerhalb von Hawraman Takht befindet. Über seine Herkunft ist heute so gut wie nichts bekannt. Unter den Hawramanis, die fromme Sunniten sind, wird Pir Shaliyar für einen muslimischen Prediger gehalten, doch Forscher gehen davon aus, dass der Kult vorislamische Wurzeln hat.
  • Foto: Marian Brehmer
    Pilger, die sein Grab aufsuchen, binden Stofffetzen oder Taschentücher an einer langen Eisenkette fest. Jedes der Fähnchen steht für das Gebet oder den Wunsch eines Besuchers.
  • Foto: Marian Brehmer
    Seit Jahrhunderten kommen die Dorfbewohner und Freunde aus den umliegenden Dörfern zur alljährlichen "Hochzeit des Pir Shaliyar" zusammen, einem jahrhundertealten spirituellen Fest. Nach einem örtlichen Brauch, der sich "Klaroschne" nennt, rennen die Kinder des Dorfes vor Tagesanbruch von Haus zu Haus und verteilen Süßigkeiten und Gebäck aus prall gefüllten Beuteln.
  • Foto: Marian Brehmer
    Das Fest beginnt nach dem Sonnenaufgang mit dem Opfern von Kühen und Schafen, die durch den Schnee auf eines der Dächer gezerrt werden.
  • Foto: Marian Brehmer
    Das Opferfleisch wird anschließend in der Dorfküche zu einer warmen Suppe verkocht, die unter den Festbesuchern in Schalen ausgeteilt wird.
  • Foto: Marian Brehmer
    Zum "zikr", dem ekstatisch anmutenden Gebetsritual der Sufis, ist nur ein enger Kreis von Derwischen zugelassen. Die langen Haare sind ein Erkennungszeichen der Qadri-Sufis, die bis heute in Sufi-Orden organisiert sind.
  • Foto: Marian Brehmer
    Den Rhythmus der Rezitationen gibt die "Daf" an. Diese Rahmentrommel der Kurden kommt bei Sufizeremonien und in der lokalen Volksmusik der Hawramanis häufig zum Einsatz.
  • Foto: Marian Brehmer
    Während der Zeremonie sind keine Hawramani-Frauen zu sehen. In der konservativen Gesellschaft der Hawramanis spielt sich das religiöse Leben der Frauen hauptsächlich in den eigenen vier Wänden ab.
  • Foto: Marian Brehmer
    Der Qadri-Derwisch Isa ist aus einem der Nachbardörfer zum Fest angereist. Er ist einer der jüngeren Mitglieder seines Sufiordens, in dem jede Woche ein zikr abgehalten wird.
  • Foto: Marian Brehmer
    Nach der Zeremonie werden Tee und Süßigkeiten in den umliegenden Häusern serviert. Die nachbarschaftliche Zusammenkunft ist ein wichtiger Teil der Feierlichkeiten, denn die Gastfreundschaft der Hawramanis gilt als legendär.
  • Foto: Marian Brehmer
    Nach Plänen der iranischen Regierung sollen die Bergdörfer von Hawraman bald als UNESCO-Weltkulturerbe registriert werden. Schon jetzt zieht die einzigartige Kultur und Landschaft der Region sowie die Gastfreundschaft der Menschen ausländische Touristen in die Berge.
https://qantara.de//node/28006 Link
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