Erste Hilfe, aber kaum Hoffnung im Sudan Zwei Wochen dauern die schweren Kämpfe im Sudan jetzt an. Bisher hat keine Waffenruhe gehalten. Am Sonntag kamen erstmals Hilfslieferungen des Roten Kreuzes für die Bevölkerung im Land an. Von Beate Hinrichs Acht Tonnen lebensrettende medizinische Güter sind mit einem Hilfsflug nach Port Sudan transportiert worden. Das hat das Internationale Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) mitgeteilt. Dazu gehören auch chirurgische Instrumente, Narkosemittel und Wundverbände. Dieser Mitarbeiter hilft beim Verladen vor dem Abflug aus der jordanischen Hauptstadt Amman. Die Konfliktparteien haben inzwischen eine erneute Verlängerung der brüchigen Waffenruhe vereinbart. Wie die Armee und die paramilitärische RSF-Miliz bestätigten, soll die Feuerpause nun mindestens bis Mittwochabend gelten. Die erneute Verlängerung sei auf Initiative der USA und Saudi-Arabiens vereinbart worden, hieß es. Am 15. April war der Machtkampf der Generäle zu einem offenen Konflikt eskaliert. Niemand weiß, wie viele Menschen ihm bisher zum Opfer gefallen sind. Nach offiziellen Angaben gibt es rund 500 Tote und 4600 Verletzte. Vermutlich liegen die tatsächlichen Zahlen viel höher. Das Welternährungsprogramm (WFP) musste wegen der Kämpfe seine Unterstützung für 7,6 Millionen Menschen im Sudan einstellen. Der Sudan zählt zu den ärmsten Ländern weltweit. Vor den Kämpfen zu fliehen, kostet Geld und Kraft. Die meisten Schutzsuchenden landen in den Nachbarstaaten - wie hier im Tschad. Geflüchtete stehen Schlange, um Hilfe aus dem Welternährungsprogramm zu bekommen. Rund 1900 Menschen hat diese Fähre übers Rote Meer in die saudische Hafenstadt Dschidda gebracht. Über den Seeweg haben beispielsweise viele Staatsbürger Chinas, Pakistans und Brasiliens das Land verlassen. Ausgeflogen: Wer kann, hat sich ausfliegen lassen: Vor allem westliche Regierungen haben ihre Staatsangehörigen aus dem Sudan über den Luftweg heimgeholt, etwa die Staaten Europas und Nordamerikas. Hier werden Britinnen und Briten von der Royal Air Force nach Zypern gebracht. Angekommen: Dieser Chinese wurde mit einem Transport der Marine der chinesischen Volksbefreiungsarmee nach Saudi-Arabien gebracht. Mehr als 1300 Staatsbürger sollen den Sudan bis Mitte der Woche verlassen haben. Derweil erleiden die Menschen im Sudan neben den Kämpfen eine humanitäre Krise, die die gesamte Region in Mitleidenschaft ziehen könnte. Appell an die internationale Gemeinschaft: Die mächtigen Industrienationen sollen nicht tatenlos zusehen, fordern viele Sudanesinnen und Sudanesen. Vor dem Weißen Haus in Washington demonstrieren Aktivisten dafür, dass die USA eingreifen und dazu beitragen, den blutigen Konflikt im Sudan zu beenden.