Frauen im Gazastreifen - zwischen Hoffnung und Verzweiflung
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Ein abgeriegeltes Land: Strenge Grenzkontrollen durch Israel und Ägypten haben die Wirtschaft Gazas zusammenbrechen lassen. Viele junge Frauen stehen nach ihrem Hochschulabschluss ohne Job da und haben kaum Perspektiven. -
Jeder zweite Einwohner Gazas ist arbeitslos: Suad Dawood hat einen Abschluss als Arzthelferin, ist aber seit vier Jahren ohne Beschäftigung. "Es gibt keine Jobs in Gaza. Wann immer ich es satt habe, gehe ich mit meinen Freunden an den Strand oder in Parks reiten oder spazieren", sagt sie. -
Begrenzte Auswahl: Die 18jährige Hana Abu El-Roos plant, diesen Sommer zu heiraten, kann aber in keinem der Geschäfte in Gaza Gegenstände finden, die sie für ihre Hochzeit benötigt. "Ich habe mir mein Hochzeitskleid noch nicht ausgesucht", sagt Hana, die sich auch auf ihr Abitur vorbereitet. "Ich bin noch unentschlossen. Deshalb helfen mir jetzt meine Schwestern." -
Der unschätzbare Wert von Auszeiten: "Ich bin nervös, weil dies mein letztes Schuljahr ist, aber wenn ich auf meinem Pferd reite, befreit mich das von meinen Alltagssorgen und dem Stress", sagt die Gymnasiastin Fatma Youssef. -
Ein wenig Talent, eine Kamera und eine Internetverbindung: Nada Rudwan arbeitete früher im digitalen Marketing, aber als die Arbeit immer weniger wurde, entschloss sie sich, ihre beruflichen Fähigkeiten mit ihren Leidenschaft zu verbinden: das Kochen. "Ich habe darüber nachgedacht, etwas zu tun, was mir gefällt und das mir gleichzeitig Geld einbringt", berichtet Nada, die jetzt Koch-Tutorials auf Social Media-Plattformen unter dem Namen "Nada Kitchen" veröffentlicht. -
Glück im Job: Sara Abu Taqea berichtet, dass sie nach ihrem Bachelor-Abschluss eine Zeitarbeit als Hebamme in einem Krankenhaus in Gaza gefunden hat. Viele ihrer Kollegen würden sich eine solche Beschäftigung ebenfalls wünschen, erzählt sie. "Es handelt sich in meinem Fall um einen Sechsmonatsvertrag, allerdings ohne Garantie auf weitere Beschäftigung." -
So wie alle jungen Menschen weltweit: Wessal liebt es, mit ihren Freunden durch die Straßen von Gaza City zu schlendern, einzukaufen und Fast Food zu essen. "Es gibt hier Sachen zu sehen, die wie berühmte Marken aussehen, aber sie sind damit nicht wirklich gleichzusetzen", sagt Wessal. -
Freude an den kleinen Dingen des Lebens: "Trotz der Kriege und der schlechten Wirtschaftslage versuchen wir, ein wenig Spaß zu finden. Wir kennen die Realität, in der wir leben, also tun wir Dinge, die wir lieben, um die schlechte Stimmung etwas aufzuheitern", fügt Wessal hinzu und macht ein Selfie von sich und einer kostümierten Person in einem öffentlichen Park in Gaza City. -
Sara Abu Taqea sagt, dass sie ihren Trost in den brandenden Wellen an der Küste von Gaza krachen. "Wir haben zumindest Glück, dass wir das Meer haben. Der Strand ist ein Ort der Entspannung und der Meditation, so dass wir die Kriege und die Armut vergessen können".
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