Direkt zum Inhalt springen

Hauptnavigation

  • Politik
  • Gesellschaft
  • Kultur
  • Themen
  • Deutsch
  • English
  • عربي

Freiheit auf den Wellen: Neue Perspektiven für marokkanische Kinder

In einem kleinen Fischerdorf im Süden Marokkos, eingekeilt zwischen dem Atlantik und der Sahara, bringt eine Gruppe idealistischer junger Surfer den einheimischen Kindern bei, sich den tosenden Wellen zu stellen. Von Imane Djamil

  • Surfschüler in Tarfaya, Marokko. Foto: Imane Djamil
    In der verschlafenen Hafenstadt Tarfaya – eine Tagesfahrt von den Städten im Norden Marokkos entfernt und am Rande der größten Wüste der Welt gelegen – hat eine Gruppe von Surfern ein Strandcafé eingerichtet, in dem sich junge Leute treffen, lernen und Spaß haben können.
  • Eine Schülerin überprüft ihre Surfpositionen, nachdem sie sich ein Video angesehen hat. Foto: Imane Djamil
    Mehr als hundert einheimische Kinder – Jungen und Mädchen – haben an den kostenlosen Surfkursen in der hölzernen Hütte teilgenommen. Die Kinder schauen zu, wie die Surflehrer die Bewegungen demonstrieren, bevor sie sich später ins Meer stürzen, um es selbst zu versuchen.
  • M'barek El Fakir, 24, ein Surfcoach, unterrichtet eine Theoriestunde für Surfschüler. Foto: Imane Djamil
    Die Surfer bringen den Kindern auch Englisch und Spanisch bei, in der Hoffnung, ihnen einen Horizont zu eröffnen, jenseits der spärlichen lokalen Jobangebote oder der Verlockung, sich den Migranten anzuschließen, die auf illegalen und gefährlichen Bootsfahrten zu den 100 km entfernten Kanarischen Inseln nach Europa wollen.
  • Eine Schülerin hält sich während einer kostenlosen Surfstunde an einem Surfbrett fest. Foto: Imane Djamil
    Tausende Migranten sind im Meer ertrunken. Die Surfer mussten Eltern deshalb erst überzeugen, die Angst vor den Wellen des Ozeans hatten. Die Familien ließen auch keine Mädchen in den Club, bis sie die junge Schwester eines der Surfer sahen, die an der Seite der Jungen mitmachte. Da erkannten sie, dass das Surfen sicher war, auch für die Mädchen. "Jetzt haben wir eine große Anzahl von Mädchen, die surfen, Mädchen, die die Zukunft dieses Clubs sind", sagt Salim Maatoug.
  • Ahmaida Manssour, 31, ein Surftrainer, und seine Freunde verbringen vor dem Iftar im Surfclub Nuevas Olas Zeit miteinander. Foto: Imane Djamil
    "Wir haben hier eine Abmachung. Jeder, der Tarfaya verlässt, muss zurückkommen und etwas für die Stadt tun", sagte Salim Maatoug, ein drahtiger 26-Jähriger, der als Reiseleiter in Marrakesch arbeitete. In ihrem Café "Nuevas Olas" (Neue Wellen) treffen sich die Surfer und machen Musik. Sie haben sich Geld von der Bank geliehen, um die Surfbretter und Neoprenanzüge für ihren Club und die Ausstattung des Cafés zu kaufen.
  • Maatoug hält ein Foto aus dem Jahr 2008, auf dem er und ein Freund vor der Armas Essalama posieren. Foto: Imane Djamil
    Maatoug zeigt ein Foto von sich als Junge, wie er stolz vor der „Armas Essalama“ steht, einer Fähre, die gekauft wurde, um Tarfaya mit den Kanarischen Inseln zu verbinden, als Teil eines Plans, um Touristen in die Stadt zu bringen.
  • Hassan Boulahcen, 27, ein Surftrainer, Maatoug, Hossin Ofan, 34, der allgemeine Koordinator des Surfclubs Nuevas Olas, und Oussama Segari, 26, der als Schatzmeister des Clubs und Manager des Coffeeshops arbeitet, blicken vor dem Armas-Schiffswrack auf das Meer. Foto: Imane Djamil
    Doch vier Monate nach ihrer Ankunft schlug die „Armas Essalama“ auf Felsen vor der Stadt auf und wurde nie ersetzt. Das rostige Wrack liegt immer noch vor der Küste und bildet einen Teil von Tarfayas Meereslandschaft vor der Kulisse des Sonnenuntergangs.
  • Schüler surfen während einer Unterrichtsstunde vor dem La Casa del Mar. Foto: Imane Djamil
    Zwischen Wüste und Meer gelegen, ist Tarfaya kaum mehr als eine Station auf der Straße, die wie ein schmales Asphaltband Hunderte von Meilen entlang der nordwestafrikanischen Küste verläuft. Ihr markantestes Gebäude, ein ins Meer ragendes Fort, wurde im 19. Jahrhundert als britischer Handelsposten errichtet und dann unter spanischer Kolonialherrschaft in eine Garnison umgewandelt.
  • Ein Auto, das einem Wächter von Sebkha Tah, einer flachen geologischen Senke, gehört, ist in Sebkha Tah geparkt. Foto: Imane Djamil
    Marokko vertrieb die Spanier im kurzen sog. Ifni-Krieg von 1958 aus Tarfaya und marschierte etwa zwei Jahrzehnte später in das Gebiet ein, als Spanien die nahe gelegene Westsahara aufgab, in dem eine von Algerien unterstützte Unabhängigkeitsbewegung einen souveränen Staat anstrebt.
  • Kinder spielen in dem alten spanischen Fort, bevor sie an einer Surfstunde teilnehmen. Foto: Imane Djamil
    Früher nutzten die Surfer eine andere verfallene spanische Festung als ihr Clubhaus und trafen sich dort zum Reden, Essen und Singen, bevor der Stadtrat ihnen das Café am Strand überließ.
  • Eine Windturbine steht in Tarfaya. Foto: Imane Djamil
    Tarfaya mit seinem kleinen Hafen bietet nur wenige Arbeitsmöglichkeiten für seine 9.000 Einwohner. Einer aus der Gruppe der Surfer, Hossin Ofan, ist Fischer, während sein Zwillingsbruder Lahcen an der örtlichen Tankstelle arbeitet. In der Wüste jenseits der Stadt befindet sich ein 500 Millionen Dollar teurer Windpark, einer der größten Afrikas, während in einer Senke in der Nähe ein US-Unternehmen Salz abbaut.
  • Sandhaufen liegen auf der Hassan II Avenue. Foto: Imane Djamil
    Letztes Jahr erkannten die Vereinigten Staaten die marokkanischen Ansprüche auf die Westsahara an – obwohl die meisten Länder der Welt immer noch eine von den Vereinten Nationen unterstützte Lösung anstreben. Das hat die Gerüchte über neue Investitionen in einer Region, in der das meiste Geld aus dem Phosphatabbau oder der Fischerei stammt, verstärkt.
https://qantara.de//node/14547 Link
Alle Bildergalerien

Footer

  • Über Uns
  • Impressum
  • Datenschutzerklärung
  • Barrierefreiheitserklärung