Gefoltert und verkauft: Flüchtlinge in libyscher Gefangenschaft
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Lautstarker Protest: Fernsehbilder über mutmaßlichen Menschenhandel und Sklavenmärkte mit afrikanischen Flüchtlingen lösten weltweit Entsetzen aus. Nachdem die Bilder auch im Netz kursierten, formierte sich auch in einigen afrikanischen Ländern Protest gegen die Zustände in libyschen Flüchtlingslagern. In Marokko demonstrierten junge Menschen vor der libyschen Botschaft und forderten menschenwürdige Bedingungen und ein Ende des mutmaßlichen Sklavenhandels in dem Maghrebland. -
Ruf nach Aufklärung: Nach den Enthüllungen kündigte die international unterstützte libysche Einheitsregierung eine Ermittlungskommission an. Gleichzeitig wies sie darauf hin, das Land versinke nach dem Sturz von Machthaber Gaddafi im Chaos und sei nicht Quelle, sondern Opfer illegaler Migration. -
Angst ums Überleben: Auf dem Weg nach Europa erleben viele Migranten schon in Libyen den Horror von Folter bis Menschenhandel. Das hat auch die Vereinten Nationen wachgerüttelt. Die UN, die EU und einige afrikanische Staaten kündigten bereits im vergangenen Jahr an, bis Ende 2017 15.000 Flüchtlinge zurück in ihre Länder bringen zu wollen, etwa nach Nigeria, Gambia und Guinea. -
Unmenschliche Zustände: Flüchtlinge in libyschen Auffanglagern, zusammengepfercht auf engstem Raum und unter katastrophalen hygienischen Bedingungen. In dem von Gewalt zerrissenen nordafrikanischen Land sollen schätzungsweise zwischen 400.000 und eine Million Migranten unter elendesten Bedingungen festsitzen und auf eine Überfahrt nach Europa hoffen. Nach libyschen Angaben befinden sich in den Lagern derzeit rund 20.000 Menschen. -
Gefängnisse als Flüchtlingslager: Die international unterstützte libysche Einheitsregierung hat mit der EU ein Abkommen geschlossen, um Flüchtlinge mit Hilfe der libyschen Küstenwache davon abzuhalten, über das Mittelmeer nach Europa zu kommen. Dafür sollen die illegalen Migranten künftig in "angemessenen Aufnahmeeinrichtungen" in Libyen versorgt werden, so wie in diesem bei Misrata. Es war vorher ein Gefängnis. -
Der Traum vom menschenwürdigen Leben und Arbeit in Europa: Auch dieser junge Mann sitzt in einem Gefangenenlager fest, das 50 km von der Küstenstadt Misrata liegt. Nach Libyen kommen viele Migranten, um zu arbeiten, andere wollen von dort aus den lebensgefährlichen Weg nach Europa über das Mittelmeer antreten. Trotz geringer Chancen wollen weiterhin Tausende Afrikaner den gefährlichen Weg nach Europa riskieren. -
Bis zur Küste und nicht weiter: Immer wieder werden junge Afrikaner von der libyschen Küstenwache aufgegriffen und an ihrer Überfahrt nach Europa gehindert. Diese illegalen Migranten werden in ein Lager 45 Kilometer von der Küstenstadt Tripolis entfernt gebracht. Das EU-Libyen- Abkommen, das ein Schließen der sogenannten zentralen Mittelmeerroute zum Ziel hat, wird von Menschenrechtsorganisationen heftig kritisiert.
https://qantara.de//node/13070
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