Iran-Proteste: Graffiti von Teheran bis Mexico-City In vielen Städten der Welt zeigen Graffiti und Protestaktionen Solidarität mit iranischen Frauen, die gegen ihre Unterdrücker aufgestanden sind. Von Shabnam von Hein Aus Solidarität mit den Frauen im Iran und zum Gedenken an Mahsa Amini sprüht eine Frau Botschaften gegen das "Macho-Land" Iran an eine Wand der iranischen Botschaft in Mexico-City. Die Sittenpolizei hatte die 22-jährige Mahsa Amini wegen ihres angeblich "unislamischen Outfits" festgenommen. Sie fiel ins Koma und starb am 16. September im Krankenhaus. Die Polizei dementiert, Gewalt angewendet zu haben. Kaum jemand glaubt das. Viele Frauen haben selbst erlebt, wie brutal die Sittenpolizei vorgeht. Das Bild zeigt eine wütende weibliche Demonstrantin mit frei wehendem Haar. Im Iran schneiden sich Frauen aus Protest vor laufender Kamera ihre Haare ab. An einer Hauswand im italienischen Mailand direkt gegenüber dem iranischen Konsulat tut es ihnen Marge Simpson gleich. Das Bild stammt von dem Street-Art-Künstler AleXsandro Palombo. In Paris erinnern nicht nur Wandbilder an Mahsa Amini und die Proteste im Iran. Die Stadt will Mahsa Amini posthum zur Ehrenbürgerin ernennen. Ein Ort in Paris soll nach Amini benannt werden, "damit niemand ihren Namen vergesse", kündigte Bürgermeisterin Anne Hidalgo letzte Woche an. "Paris wird immer an der Seite derer stehen, die für ihre Rechte und ihre Freiheit kämpfen." Künstler vom "Kollektiv ohne Namen" haben ein Bild von Mahsa Amini an ein leerstehendes Gebäude in Frankfurt gemalt. Daneben stehen die kurdische Wörter Jin, Jiyan, Azadi - Frauen, Leben, Freiheit. Auf persisch ist die allgegenwärtige Parole der Demonstrierenden gegen das Mullah-Regime in Teheran. Der Aufstand der Frauen gegen ihre Unterdrücker im Iran verdiene Solidarität, erklären viele Frauen. Und gehen weltweit auf die Straße - wie hier im polnischen Krakau. An vielen Orten der Welt werden die Frauen aufgrund ihres Geschlechtes benachteiligt oder gar diskriminiert. Die Idee einer feministische Revolution im Iran fasziniert viele von ihnen. Kunststudenten von der Azad-Universität in Teheran protestierten am Montag vor dem Gebäude der Kunst-Fakultät. Die rote Farbe an ihren Händen symbolisiert die blutige Unterdrückung der Proteste durch die Sicherheitskräfte. Die Proteste nach dem Tod von Mahsa Amini richten sich nicht allein gegen die strengen Kleidungsvorschriften für Mädchen und Frauen. Landesweit stellen Demonstranten die Systemfrage und skandieren: "Verschwinde Mullahs" oder "Tod dem Diktator". Gemeint ist der religiöse und politische Führer Ali Chamenei.