Islamischer Fastenmonat: Traditionen und Rituale des Ramadan Für Millionen Muslime weltweit ist der Ramadan eine Zeit spiritueller Disziplin und Reinigung. Lokale Traditionen prägen ihn ebenso wie heilige Rituale. Von Lewis Sanders Der heilige Monat der Muslime: Jedes Jahr fordert der Ramadan Millionen Muslime zum Fasten und Beten auf. Außerdem ist es der Monat mildtätiger Almosen. In diesem Jahr begann der Ramadan am 5. Mai und endet am 4. Juni. Gebannter Blick auf den Neumond: Sobald sich der Neumond am Himmel zeigt, läuten die muslimischen Religionsgelehrten den Fastenmonat ein. Exakt jenen Zeitpunkt zu erfassen, an dem der Mond sich zeigt, ist einer der vornehmsten Aufgaben islamischer Naturgelehrter. Da der Neumond sich in den verschiedenen Weltregionen zu unterschiedlichen Zeiten zeigt, variieren zwischen ihnen auch Anfang und Ende des Fastenmonats. Das Gebet ist zentraler Bestandteil des Ramadan. Er beginnt traditionell mit dem "Tarawih"-Gebet am Vorabend des heiligen Monats. Über seinen gesamten Verlauf nehmen die Muslime an den Gebeten in ihrer jeweiligen Moschee teil. Rezitation: Der Ramadan ist ein Monat spiritueller Disziplin und Reinigung. Darum bilden die Lektüre und die Rezitation des Korans einen seiner zentralen Bestandteile. Nach muslimischer Lehre wurde der Koran dem Propheten Mohammed offenbart. Lokale Taditionen: Zu den festen Ritualen, die im Islam für den Fastenmonat vorgesehen sind, gesellen sich zahlreiche lokale Traditionen. In Sarajevo etwa verkündet ein Kanonenschuss am Abend das Ende der täglichen Fastenzeit. Danach versammeln sich die Muslime zum gemeinsamen Mahl. Das Fastenbrechen: Nach einem langen Tag ohne Essen und Trinken brechen viele Muslime die Stunde des Fastens, indem sie eine Dattel verzehren. Dies soll der Überlieferung nach bereits der Prophet Mohammed so getan haben. Für viele Muslime ist das "Iftar" genannte Fastenbrechen auch eine Zeit geselligen Beisammenseins. Das Fest des Fastenbrechens: Mit dem Eid al-Fitr-Fest feiern die Muslime das offizielle Ende des Ramadan. An diesem Tag verzehren sie gerne Süßigkeiten, auch machen sie einander Geschenke. Vor allem aber feiern sie das Ende der Fastenzeit mit einem opulenten Mahl. Es gilt als Zeit der Freude und des friedlichen Miteinanders.