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Libyens Kinder des Krieges

Die Gewalt, die der Krieg gegen das Gaddafi-Regime freigesetzt hat, ist in Libyen mittlerweile außer Kontrolle geraten. Die durch Waffen errungene Macht geben die jungen Kämpfer und Milizionäre nur widerstrebend auf. Die jüngere Generation ist politisch frustriert und vom Trauma des Krieges gezeichnet. Von Valerie Stocker

  • Libysche Mütter, die in Tripolis um ihre verstorbenen Söhne trauern; Foto: Valerie Stocker
  • Mitglieder der Sawaiq-Miliz bei einer Einführungszeremonie in die libysche Armee; Foto: Valerie Stocker
    "Katiba" über alles: Junge Männer haben in den Brigaden, die während der Revolution entstanden sind, Bestätigung und einen Daseinszweck gefunden. Auch nach drei Jahren halten sie an ihrem Waffenbesitz und der damit einhergehenden Macht fest. Viele sind zwar mit viel Pomp und Feierlichkeit in die Armee integriert worden – wie die hier abgebildeten Mitglieder der Sawaiq-Miliz – doch die Loyalität zu lokalen Autoritäten ist in der Regel größer als die Treue zum libyschen Staat.
  • Junger Stammeskämpfer begutachtet in Warschefana zerstörtes Gebäude; Foto: Valerie Stocker
    Während Interessenkonflikte alte Stammesfeindschaften wieder aufbrechen lassen, schürt die steigende Jugendkriminalität die Gewalt in der Bevölkerung. In Warschefana, nahe der Hauptstadt, ist eine Operation zur Verbrechensbekämpfung im Januar 2014 in einen Krieg zwischen zwei Nachbarorten ausgeartet. Ein junger Stammeskämpfer begutachtet die dabei entstandenen Schäden.
  • Ein Flüchtlingscamp nahe Tripolis; Foto: Valerie Stocker
    Die Minderheit der "Tawargha" wird beschuldigt, auf der Seite des Gaddafi-Regimes gekämpft zu haben. Über zwei Jahre nach der Vertreibung durch Rebellenmilizen aus Misrata schwindet die Hoffnung auf eine Rückkehr in ihre Heimat. Die fehlende Schulbildung und die grassierende Jungendarbeitslosigkeit in den Camps wirft ein Schlaglicht auf die "verlorene Generation" des Landes.
  • Trauer um verstorbene Angehörige im Abu-Slim-Gefängnis; Foto: Valerie Stocker
    Jugendliche helfen beim Aufhängen von "Märtyrer"-Porträts im Abu-Slim-Gefängnis. In dieser berüchtigten Haftanstalt ließ Gaddafi 1996 über 1.000 politische Gefangene erschießen. Am Gedenktag des Massakers würdigen Familien ihrer verstorbenen Angehörigen und tauschen Erinnerungen aus.
  • Junge libysche Paintball-Spieler und Paintball-Spielerinnen; Foto: Valerie Stocker
    Hier wird nur mit Farbpatronen geschossen: Unbehelligt vor der kritischen Öffentlichkeit können sich auch junge Frauen aus Tripolis und Zawiya unbeschwert mit Uniform und Helm auf dem Paintball-Platz behaupten.
  • Jugendliche begehen mit Fahnen und Fackeln den Revolutionsfeiertag in Tripolis; Foto: Valerie Stocker
    Aufgrund des insgesamt beschränkten Freizeitangebotes ist jedes Volksfest für Jugendliche (wie hier am Jahrestag der Revolution) eine willkommene Abwechslung, die ihnen vorübergehend Freiräume bietet.
  • Junge trainiert in einem Box-Verein in Tripolis; Foto: Valerie Stocker
    Boxen wieder erlaubt: Lange Zeit wurden jegliche Kampfsportarten unter Libyens ehemaligem Revolutionsführer verboten, da diese nicht dem sozialistischen Geist seines Regimes entsprachen. Heute wird wieder in Sportklubs und Vereinen trainiert. Die Betreuung der libyschen Nachwuchstalente wird heute vom ehemaligen Afrika-Meister Mahmud Abushkawa übernommen.
  • Jugendliche während einer Motorrad-Rallye; Foto: Valerie Stocker
    Motorradrallye im Nafusa-Gebirge: Früher war Motorradsport ein Privileg der Söhnen und Freunde Gaddafis. Mehr Prestigeobjekt als Transportmittel war das Motorrad nach der Revolution monatelang ein Verkaufsschlager.
  • Junger Graffiti-Künstler vor seinem Wandgemälde an einer zerbombten libyschen Militärbasis; Foto: Valerie Stocker
    Politische Kunst kam in Libyen während der Revolution auf, zunächst in Form von Karikaturen des früheren Diktators. Auch wenn vereinzelt soziale Thematiken aufgegriffen werden, hat sich diese Straßen-Kunst noch nicht gänzlich von der Symbolik des Freiheitskampfes gelöst.
  • Zuschauer während einer sogenannten "Drifting"-Show; Foto: Valerie Stocker
    Zuschauer während einer sogenannten "Drifting"-Show: Mit waghalsigen Stunts stellen junge Fahrer ihren Mut auf die Probe und schaffen so ein Ventil für Frustration und gesellschaftlichen Druck. Jedoch kommt es dabei immer wider zu Todesfällen.
  • Einwohner Murzuqs begehen das nationale Tebu-Volksfest; Foto: Valerie Stocker
    Im südlichen Murzuq, unweit der Grenzen zu den Nachbarstaaten Niger und Tschad, ist vor allem die Tebu-Minderheit präsent. Für die Jugendlichen ist das erste nationale Tebu-Volksfest in der Geschichte Libyens Anlass, die Festivität ausgelassen zu feiern.
https://qantara.de//node/5775 Link
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