Saudi-Arabien – Einblicke in eine verschlossene Welt
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Madain Saleh ist eine Schwesterstadt von Petra in Jordanien. Sie ist eine Stätte des UNESCO-Weltkulturerbes. Hier stehen 111 perfekt erhaltene Nabatäer-Gräber. Der Ort ist auch deshalb so magisch, weil es dort keinerlei Touristen, Colaverkäufer oder Andenkenläden gibt. -
Die Saudis verehren Kamele. Viele von ihnen besitzen Farmen in der Wüste. Dort werden die Tiere von sudanesischen Rashaida aufgezogen. Mit den schönsten Kamelen kann man auch ein gutes Einkommen erzielen, da die Zuchtbullen zur Fortpflanzung eingesetzt werden. -
Überall in Saudi-Arabien, an ungeschützten und frei zugänglichen Orten, befinden sich prähistorische Petroglyphen. Oft kann man auf den Felsen Bilder von Kamelen sehen. -
Falkenjagd in der Wüste Al Jouf: Eine Taube wird freigelassen, die der Falke verfolgt. Dann springt der Eigentümer in seinen Geländewagen und versucht, dem Raubvogel zu folgen. Aber die Jagd ist schnell zu Ende: In weniger als einer Minute hat der Falke die Taube getötet. Der Besitzer des Falken lässt sein Tier nie aus den Augen, und dies aus gutem Grund: Es hat ihn 20.000 Dollar gekostet. -
Nein, wir sind nicht in einem Schweizer Chalet, sondern in einem Zelt in der saudischen Wüste. Städtische Familien verbringen gern ein paar Tage in ihrem Zelt, normalerweise über das Wochenende. Eine moderne Version des Beduinenlebens ihrer Vorfahren, aber mit Satellitenfernsehen, Klimaanlage und Kühlschrank. -
Viele glauben, im saudischen Königreich gebe es nur Luxusgebäude und Zeichen des Reichtums, aber außerhalb der Städte ist das Land immer noch äußerst traditionell geprägt. In manchen Orten kann man Szenen sehen, die an "biblische Zeiten" erinnern – wie hier in der Gegend von Tihama, wo ein Kamel eine Mühle dreht, mit der Sesamöl gepresst wird. -
Ein Flohmarkt in Najran: Viele der Orte erinnern eher an den Gazastreifen als an einen reichen Ölstaat. Dieser Mann sagt, dass ihn die hohen Lebenshaltungskosten zwingen, diese Gegenstände zu verkaufen – trotz saudischer Staatshilfe und vieler kostenloser Dienstleistungen. In Saudi-Arabien gibt es viele Arme, und die Regierung hat mittlerweile Pläne entwickelt, um der Armut im Land besser zu begegnen. -
Die einzigen Frauen, mit denen man sich auf der Straße unterhalten kann, sind Immigrantinnen, die alle einen muslimischem Hintergrund haben. Auf diesem Bild sehen wir eine junge Somalierin in den Straßen von Dschidda. -
Diese traditionellen Lehm- und Ziegelhäuser werden Midmakh genannt und sind typisch für den Süden. Sie können bis zu sieben Stockwerke hoch sein. Im Erdgeschoss wohnt das Vieh. Darüber befinden sich die Wohnquartiere der Menschen – mit sehr kleinen Fenstern, um Hitze und Eindringlinge draußen zu halten. Weiter oben im Gebäude werden die Fenster größer, um Licht und kühlere Luft hinein zu lassen. Einige dieser Wohnhäuser wurden bereits vor Jahrhunderten gebaut. -
In den Bergen nahe der jemenitischen Grenze leben die Blumenmänner. Jeden Morgen stellen sie Kronen aus duftenden Blumen und getrockneten Kräutern her. Gastfreundschaft ist den Blumenmännern fremd. Unsere obligatorischen Begleiter von der Polizei konnten es kaum erwarten, diesen Ort wieder zu verlassen. -
Das Bir-Hamsan-Haus in Khamis Mushait, in der Region von Asir. Viele dieser modernen Häuser sind innen und außen bunt bemalt. Diese Kunst wurde sogar von der UNESCO anerkannt. Für die Bemalung sind die Frauen zuständig. -
Im saudischen Staatsgebiet gibt es auch Berge. Einer von ihnen bildet einen Teil der südlichen Grenze zum Jemen. Die Al-Fifa-Berge sind bis zu 2.000 Meter hoch und bei den Saudis, die unter der Hitze der Ebene leiden, sehr beliebt. Dieser Mann besitzt ein Haus oben im Al-Fifa-Gebirge, das die beste Aussicht im ganzen Land bietet. Am meisten Spaß macht es ihm aber, sich in diesem Raum aufzuhalten, in dem er ein Beduinenzelt aufgebaut hat. -
Die Architektur des alten Dschidda erinnert unweigerlich an die Märchen von 1001 Nacht. Hohe Gebäude mit Mashrabiyas, hölzernen Balkonen, die es den Frauen ermöglichen zu sehen, ohne selbst gesehen zu werden. Obwohl die Stadt von der UNESCO als Kulturerbe anerkannt ist, wurde sie von den Saudis verlassen. Hier leben nur noch Somalis, Pakistanis und Flüchtlinge aus dem Jemen – zumeist unter ärmlichen Bedingungen. -
Die Kulturstätten der Farasan-Inseln entstanden zwischen dem ersten Jahrhundert unserer Zeitrechnung und der osmanischen Invasion. Saudi-Arabien will seine Küste am Roten Meer zu einem Touristenziel mit besonderen Gesetzen machen, um seine Wirtschaft zu transformieren und in Zukunft weniger vom Öl abhängig zu sein. -
Das Al-Hamra-Freilichtmuseum von Dschidda ist das größte Freilichtmuseum der Welt. Es wurde während des Ölbooms der 1970er Jahre gebaut. Daher befinden sich dort Werke von Arp, Cesar, Calder, Henry Moore, Joan Miro und Victor Vasarely. Ohne Schutz sind sie entlang einer Klippe aufgereiht. Viele der Ausstellungsstücke beschäftigen sich mit der traditionellen saudischen Kultur. Alle sind abstrakt, da die islamische Tradition die Darstellung von Lebewesen, darunter auch Menschen, verbietet.
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