Sportswashing in Saudi-Arabien Formel 1, Fußball, Golf – Saudi-Arabien schafft es immer wieder, große Sportevents ins Land zu holen. Die Strategie ist Teil der "Vision 2030" von Kronprinz Mohammed bin Salman und soll der Imagepolitur dienen. Von Andreas Sten-Ziemons Formel 1: Seit 2021 fährt die Königsklasse des Motorsports in Saudi-Arabien. Der staatliche Ölkonzern Aramco ist potenter Sponsor der Rennserie. Er ist darüber hinaus auch beim Team Aston Martin als Hauptsponsor eingestiegen. Spanischer Supercup: 2019, 2021 und in diesem Jahr mussten die Fans der spanischen Topteams nach Saudi-Arabien reisen, um ihre Stars bei der Supercopa zu bejubeln. Der Vertrag mit den Saudis läuft noch bis 2029 und bringt La Liga 40 Millionen Euro im Jahr ein. Italienischer Supercup: 2018 und 2019 ging auch die Supercoppa Italiana in Saudi-Arabien über die Bühne. Die italienischen Klubs hatten zuvor auch schon in Doha und Schanghai gespielt. Südamerika-Gipfel: schon seit Jahren verkauft die brasilianische Selecao Freundschaftsspiele für viel Geld ins Ausland. 2018 und 2019 sicherte sich Saudi-Arabien das Prestigeduell der Brasilianer gegen Argentinien. Rallye Dakar: Nach zehn Jahren in Südamerika ist die traditionsreiche Wüstenrallye im Jahr 2020 auf die arabische Halbinsel umgezogen. Damit steht sie finanziell wieder auf stabilen Füßen und fährt vor motorsportbegeisterten Zuschauern. Der Vertrag läuft über fünf Jahre. Golf: Im Golf möchte Saudi-Arabien der PGA-Tour Konkurrenz machen und die besten Spieler mit Millionengagen für eine eigene Turnierserie abwerben. Die Saudi Golf Championship ist bereits seit 2019 Teil der European Tour. Potenter Sponsor ist der saudische Staatsfond PIF. Wrestling: Schon seit 2014 finden in Saudi-Arabien Wrestling-Events statt. Der Austragungsort sorgte immer wieder für heftige Kritik vieler Fans. 2019 gab es auch den ersten Frauen-Kampf zu sehen. Im Publikum waren Frauen schon vorher erlaubt, wenn auch nur in männlicher Begleitung. Schach: 2017 fand die WM im Blitzschach in Riad statt. Allerdings sorgten das Teilnahmeverbot für Israelis und die Vorschrift, dass Teilnehmerinnen außerhalb der Veranstaltungshalle Kopftuch und verhüllendes Überkleid tragen müssen, für einen Eklat. Newcastle United: Und nicht nur in der Heimat lässt sich Saudi-Arabien den Sport etwas kosten. Im Oktober 2021 stieg der saudische Staatsfond PIF mit rund 350 Millionen Euro bei Premiere-League-Klub Newcastle United ein und sicherte sich dort eine 80-prozentige Mehrheitsbeteiligung.