Sudans Proteste und ihre Frauen Frauen waren die treibende Kraft bei den seit Monaten andauernden Protesten, die zum Sturz von Präsident Baschir führten. Sie kämpfen weiter für einen friedlichen Wandel und nehmen große Opfer auf sich. Eine Porträtreihe Die Rückkehrerin: Khadija Saleh lebte sechs Jahre im Ausland. Im März kehrte sie in ihre Heimat zurück, um an den Protesten für einen neuen Sudan teilzunehmen. "Ich habe meinen sicheren Ort verlassen, weil ich eine bessere Zukunft für dieses Land will", sagt die 41-Jährige. Die Aktivistin: Als am 3. Juni Sicherheitskräfte ein Protestlager in der Nähe des Verteidigungsministeriums in Khartoum gewaltsam auflösten, wurde die 53-jährige Nahid Gabralla geschlagen und mit Vergewaltigung bedroht. "Meine Tochter verdient es, in einem guten Land zu leben. Deswegen kämpfen wir für einen demokratischen Sudan." Die Beraterin: Hadia Hasaballah arbeitet für eine NGO, die sich um die Opfer der Gewalt vom 3. Juni kümmert. Augenzeugen und Aktivistinnen berichteten von sexuellem Missbrauch von Frauen. Offizielle Bestätigungen gibt es dafür nicht. "Keine sudanesische Frau wird sagen, dass sie vergewaltigt wurde - wegen des Stigmas", berichtet Hasaballah. Die stille Kämpferin: Unter der Herrschaft Baschirs galten strenge Moralgesetze für Frauen. Sie konnten schon dafür verhaftet werden, wenn sie Hosen trugen. Mahi Aba-Yazid trug Hosen, als sie an dem Protestcamp in Khartoum teilnahm. Auch sie wurde geschlagen. Die 35-Jährige glaubt, dass eher ihre Kleidung als ihr Engagement für den Wandel der Grund dafür war. Die Selbstbestimmte: "Ich möchte kein Kopftuch tragen, aber es ist nicht meine Entscheidung", sagt die 23-jährige Duha Mohmed. Die Studentin möchte das Recht haben, anzuziehen, was sie will. Auch dafür hat sie an den Protesten teilgenommen. Die Optimistin: Nagda Mansour saß 75 Tage im Gefängnis, weil sie an einer Demonstration im Dezember teilgenommen hatte. Die 39-jährige Übersetzerin findet es problematisch, den Übergang mit dem Militär zu verhandeln - wegen dessen Rolle während des Kriegs in Darfur. Doch die Vereinbarung, die Macht mit dem Militär vorerst zu teilen, ist für sie "ein Anfang, nicht das Ende". Die Mutter: Aus Angst vor der Gewalt hatte Manal Farah ihren Sohn gebeten, nicht an den Protesten teilzunehmen. Der 22-jährige Student wurde getötet. Als ihr Sohn zur Universität kam, habe er begonnen Fragen zu stellen, warum es so viel Korruption im Sudan gebe. Er sagte, es müsse einen Wandel zu einem neuen Sudan geben. "Ich bete dafür, dass die Träume meines Sohnes wahr werden."