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Trauer um Al-Dschasira-Reporterin Schirin Abu Akle

Mehr als 25 Jahre lang berichtete Schirin Abu Akle für den katarischen Sender Al-Dschasira aus Israel und den Palästinensergebieten. Nun wurde sie beim Bericht über einen israelischen Militäreinsatz getötet. Sie gilt als Vorreiterin im arabischen Journalismus. Von Jan D. Walter

  • Die Journalistin Schirin Abu Akle in Presse-Schutzweste
    Gestandene Reporterin: Schirin Abu Akle arbeitete seit mehr als 25 Jahren für den katarischen Nachrichtensender Al-Dschasira. Selbst christliche Palästinenserin, lebte und arbeitete sie in Ostjerusalem. Als Journalistin informierte sie vor allem über den Nahostkonflikt zwischen Palästinensern und Israelis. Schon oft hatte sie aus kritischen Situationen berichtet, galt dabei aber als besonnen und vorsichtig.
  • Zwei Mädchen legen Blumen ab, die Todesstelle ist mit Fotos der Getöteten sowie Palästinensertuch und -flagge geschmückt
    Im Einsatz getötet: Am Morgen des 11. Mai 2022 wollte Abu Akle mit drei Kollegen über einen Einsatz des israelischen Militärs gegen mutmaßliche Terroristen in Dschenin im Westjordanland berichten. Wie Videoaufnahmen zeigen, trugen alle vier Helme und Schutzwesten, die sie als Reporter auswiesen. Dennoch traf eine Kugel Abu Akle in den Kopf. Wer sie abgefeuert hat und mit welcher Absicht, ist bis dato unklar.
  • Reporter und andere Männer schieben die Bare mit der zugedeckten Erschossenen durch einen Gang
    Genaue Umstände ungeklärt: In einem lokalen Krankenhaus konnte nur noch Abu Akles Tod festgestellt werden. Laut palästinensischen Ärzten stammt das tödliche Projektil aus einer Patrone, die von beiden Seiten verwendet wird. Israels Vorschlag zu gemeinsamen Untersuchungen lehnen die Palästinenser bisher ab.
  • Präsident Mahmud Abbas spricht auf der Trauerfeier vor dem aufgebarten Sarg
    Schuldzuweisung bei Gedenkakt: Am Tag nach dem tödlichen Schuss versammelten sich in Ramallah Tausende zu einer offiziellen Trauerfeier für die getötete Journalistin. Dabei nannte Palästinenserpräsident Abbas ihren Tod ein "Verbrechen" und wies die Verantwortung dafür den "israelischen Besatzungsbehörden" zu. Israel wies den Vorwurf zurück.
  • Eine junge Frau hälte ein Foto mit Trauerflor von Akle während einer TV-Schalte in der Hand
    Trauer in vielen Ländern: Abu Akle war weit über Israel und die Palästinensergebiete hinaus anerkannt. Laut "New York Times" gehörte sie zu den bekanntesten Journalistinnen der arabischen Welt und inspirierte viele Menschen, vor allem Frauen, diesen Beruf zu ergreifen. Wie diese libanesische Journalistin trauerten Menschen in zahlreichen anderen arabischen Ländern um die Reporterin.
  • Journalistin Schirin Abu Akle auf einer Straße mit Mikrofon vor einer Kamera
    Tod einer Vorreiterin: Abu Akle, in Jerusalem geboren, besaß die US-Staatsbürgerschaft. Kurz nach der Gründung von Al-Dschasira 1996 wurde sie eine der ersten Reporterinnen des Senders.
  • Sicherheitskräfte gegenüber einer Menge die, den Sarg trägt und Palästinensische Flaggen schwenkt
    Polizeieinsatz bei der Beisetzung: Am 13. Mai wurde Schirin Abu Akle auf einem christlich-orthodoxen Friedhof nahe der Altstadt von Jerusalem beigesetzt. Als ihr Leichnam im Sarg aus dem Krankenhaus getragen wurde, gingen israelische Sicherheitskräfte so massiv gegen die trauernden Palästinenser vor, dass der Sarg beinahe zu Boden glitt. Die EU und die USA verurteilten die Vorfälle während des Trauermarschs und das "respektlose Verhalten" der Polizisten.
  • Eine Person malt an einem überlebensgroßen Wandgemälde, das Akle im Porträt und in Schutzausrüstung zeigt, außerdem einen Presse-Helm durchbohrt von einer Gewehrkugel
    Pressefreiheit unter Beschuss: Diese künstlerische Hommage an Schirin Abu Akle in Gaza-Stadt symbolisiert auch die Gefahr, die viele Journalisten für ihren Beruf in Kauf nehmen. Laut Reporter ohne Grenzen ist Schirin Abu Akle bereits die 26. Journalistin, die in diesem Jahr wegen oder bei ihrer Arbeit getötet wurde, hinzu kommen zwei Medienmitarbeiter. 2021 wurden demnach weltweit 44 Medienschaffende während der Ausübung ihres Berufs getötet.
https://qantara.de//node/11580 Link
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