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Unerwünschte Ansichten von Teheran

Milad Alaei arbeitete von 2009 bis 2014 für iranische Nachrichtenagenturen. Seine wenig schmeichelhaften Bilder vom iranischen Alltag führten zu seiner Entlassung, ein Prozess drohte. Seit 2015 lebt er in Österreich. Shabnam von Hein stellt die "unerwünschten" Bilder vor.

  • Foto: Milad Alaei
  • Foto: Milad Alaei
    Sündige Mode und Wünsche: Zwei weibliche "window shopper" im Tschador, das Objekt ihrer Begierde: schöne Kleider mit zu vielen "Einblicken": Die Sittenwächter erhoben Einspruch. Milad Alaei übergab seine im Iran nicht veröffentlichten oder zurückgezogenen Fotos der Deutschen Welle.
  • Foto: Milad Alaei
    Diesen Straßenmusikern gegenüber hatte Alaei verschwiegen, dass er für Fars-News arbeitete. Nach den Protesten und Verhaftungen von 2009 gingen viele Iraner zu staatlichen Medien auf Distanz. Westliche Popmusik auf der Straße ist illegal. Die Bilder waren nur kurze Zeit auf der Fars-Seite zu finden.
  • Foto: Milad Alaei
    Bei diesem Foto waren nicht die Straßenmusiker das Problem, sondern die zwei Frauen vorne rechts im Bild. Für die sittenstrengen Fars-News-Redakteure wirkten sie zu "unsittlich". Alaei wollte sie aber nicht wegretuschieren. "Meine Fotos zum Thema Straßenmusiker hat später ein Magazin veröffentlicht, ohne meinen Namen zu nennen."
  • Foto: Milad Alaei
    Bettlerin im Tschador: Für Ausländer vielleicht nicht sofort erkennbar, für Iraner aber sehr wohl: Es ist eine Bettlerin, die ein nicht mehr ganz kleines Kind im Arm hat. Der Fotograf nahm die Szene auf dem Basar in Teheran auf. Für die Zensoren ist eine Bettlerin im Tschador, dem nationalen weiblichen Kleidungssymbol, inakzeptabel.
  • Foto: Milad Alaei
    Zum Betteln ruhiggestellt: "Das Mädchen hat gar nicht wahrgenommen, dass es fotografiert wird", sagt Alaei. Gut möglich, dass es unter Drogeneinfluss stand, denn Bettelbanden in Teheran sind bekannt für eine üble Praxis: Sie "leihen" sich Kinder von armen Familien, um sie dann mit Drogen ruhigzustellen und einzusetzen, um das Mitleid der Passanten zu wecken.
  • Foto: Milad Alaei
    Fehlende Begeisterung: Alaei wurde einmal beauftragt, eine Fotostrecke zum Thema Stadtverschönerung zu machen. Die desinteressierten Buspassagiere vor der bunten Fassadengestaltung entsprachen aber nicht den Vorstellungen.
  • Foto: Milad Alaei
    Khomeini darf keine Nebensache sein: Dank Privatinitiative gibt es Schulunterricht für Straßenkinder in einem armen Teheraner Viertel. Was störte an diesem Foto? Des Rätsels Lösung: Das Bild von Ayatollah Khomeini, dem politischen und spirituellen Führer der Islamischen Revolution, war in dem Schulbuch nicht gut genug platziert.
  • Foto: Milad Alaei
    Obdachlosigkeit: Auch dieses Foto eines Obdachlosen war unerwünscht. Es entstand in Darvazeh Ghar, einem Stadtviertel im Süden Teherans, mit hoher Kriminalitätsrate und Drogenkonsum.
  • Foto: Milad Alaei
    Am Rande der Stadt und der Gesellschaft: Unerwünschtes Bild des Elends: Drogensüchtiges Paar mit Säugling
  • Foto: Milad Alaei
    Drogenelend: Drogenmissbrauch ist offiziell die zweithäufigste nicht natürliche Todesursache im Iran, nach Verkehrsunfällen. Hinrichtungen von Drogenhändlern sind an der Tagesordnung, es gibt auch Ansätze für Prävention und Rehabilitation. Fotos, die das Drogenelend ungeschönt ins Bild setzen, sind aber unerwünscht.
  • Foto: Milad Alaei
    Arbeitsalltag: Alltag in einer Näherei am Teheraner Basar mit einem jungen afghanischen Arbeiter. Dessen nackter Oberkörper vor der halb herabhängenden Flagge des Iran fand Farsnews nicht passend für eine Veröffentlichung.
https://qantara.de//node/34719 Link
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