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"Unter Frauen": Versteckte Schönheit im Iran

Die meisten Nasen-OPs weltweit, blond gefärbte Haare und perfekte Maniküre: Viele Iranerinnen eifern Hollywood-Schauspielerinnen nach - oft hinter verschlossenen Türen und unter dem Tschador. In ihrer Fotoserie "Unter Frauen" zeigt Samaneh Khosravi in vielen Facetten das Schönheitsideal im Iran.

  • Foto: Samaneh Khosravi
    Ein Tuch über die blonden Haare, ein Mantel über die westliche Kleidung: Eine Iranerin bereitet sich darauf vor, ihr Haus zu verlassen. Das Schönheitsideal im Iran sei ein Spagat zwischen Tradition und Moderne, erklärt die Fotografin Samaneh Khosravi. Viele Iranerinnen eifern dem Aussehen von Hollywood-Schauspielerinnen nach, die sie über das Internet oder das Satellitenfernsehen verfolgen.
  • Foto: Samaneh Khosravi
    Die Kleiderordnung gilt seit der islamischen Revolution im Jahr 1979. Sie schreibt vor, dass Frauen in der Öffentlichkeit ihre Haare und die Konturen ihres Körpers verhüllen müssen. Gerade junge Frauen legen die Regeln locker aus. Sie tragen zwar Kopftuch, zeigen aber ihre Haare. Hier fotografierte Khosravi eine Gruppe Freundinnen, die gemeinsam am Tochāl spazieren waren, einem Berg im Norden von Teheran.
  • Foto: Samaneh Khosravi
    Religiöse Iranerinnen interpretieren die Kleiderordnung strenger und tragen in der Öffentlichkeit häufig einen Tschador. Das Tuch lässt nur das Gesicht der Trägerin frei. Einige Jahre war es Frauen im Iran hingegen verboten, sich zu verhüllen: Von 1936 bis 1941 war unter dem persischen König Reza Schah Pahlavi das Tragen von Kopftüchern in der Öffentlichkeit nicht erlaubt.
  • Foto: Samaneh Khosravi
    Zuhause sind die Vorschriften außer Kraft. Eine junge Iranerin fotografiert noch ihr Outfit, bevor sie zur Party aufbricht - und sich auf dem Weg dorthin verhüllen muss. Obwohl soziale Netzwerke wie Facebook und Instagram im Iran offiziell verboten sind, umgehen viele Menschen die Sperren. Nach Informationen der Neuen Zürcher Zeitung seien etwa 55 Prozent der Iraner im Internet aktiv. Selbst Präsident Rohani twittert.
  • Foto: Samaneh Khosravi
    Iranische Frauen geben viel Geld für ihr Äußeres aus, Schönheits-OPs boomen. Jährlich werden im Iran 60.000 bis 70.000 Nasen operiert - so viele wie in keinem anderen Land auf der Welt. Fotografin Samaneh Khosravi begleitete eine junge Iranerin, der gerade der Verband entfernt wurde. "Sie war mit dem Ergebnis sehr zufrieden."
  • Foto: Samaneh Khosravi
    "Für das Schönheitsideal spielen westliche Vorbilder eine ebenso große Rolle wie die Tradition", sagt Khosravi. Auch die Mode wird von dieser Mischung beeinflusst.
  • Foto: Samaneh Khosravi
    Viele Iranerinnen shoppen im Internet - gerade, wenn sie nach Einzelstücken wie diesem Marilyn-Monroe-Mantel suchen. Khosravi erzählt: "Junge Designer veröffentlichen ihre Kleidung einfach auf Facebook oder Instagram und verkaufen sie von zuhause aus."
  • Foto: Samaneh Khosravi
    Auch Schönheitsbehandlungen lassen manche bei sich zuhause erledigen. Im Bild lässt sich eine Frau Gesichtshaare von einer Frisörin entfernen und ihre Kopfhaare färben. "Immer mehr Frauen wünschen sich blonde Haare", sagt Fotografin Khosravi.
  • Foto: Samaneh Khosravi
    Samaneh Khosravi hat auch die riesigen Schönheitssalons im Iran besucht. Dort müssen sich Frauen nicht verhüllen, weil Männer keinen Zutritt haben. Eine regelmäßige Maniküre ist vielen iranischen Frauen wichtig, sagt die Fotografin: "Manche verzichten dafür lieber auf einen Restaurantbesuch."
  • Foto: Samaneh Khosravi
    Khosravi will mit ihren Bildern zeigen, dass sich auch religiöse Frauen im Iran nicht nach den in Deutschland verbreiteten Klischees kleiden. "Viele gläubige Frauen verhüllen sich zwar, tragen aber bunte Farben - manche hier denken, dass sie immer nur mit einem schwarzen Tschador herumlaufen."
  • Foto: Samaneh Khosravi
    Für den Weg kann er aber nützlich sein: Eine Bekannte der Fotografin hat sich für eine Hochzeit geschminkt und sich einen Tschador über ihr Abendkleid gezogen. Auf dem Fest kann sie ihn ablegen - bei Hochzeiten im Iran feiern Männer und Frauen getrennt.
  • Foto: Samaneh Khosravi
    Gerade in Städten wird der Schönheitskult zelebriert. "Die junge Generation hat es geschafft, ihr Ideal zwischen Moderne und Tradition zu finden", sagt Khosravi. Trotz der gesellschaftlichen Einschränkungen.
https://qantara.de//node/26792 Link
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