35 Jahre Islamische Republik Anfang 1979 wurde im Iran Schah Reza Pahlavi gestürzt. Die Islamische Revolution machte aus der einstigen Monarchie einen von der islamischen Geistlichkeit geführten Gottesstaat. Der Höhepunkt der Revolution in Bildern. 1. Februar 1979: Ayatollah Ruhollah Khomeini kehrt aus dem Pariser Exil nach Teheran zurück. Am Flughafen wird er unter frenetischem Jubel empfangen. Jahrelang hatte er den Schah und seine politische Elite kritisiert: für ihre Unterdrückung Andersdenkender, für ihre in Khomeinis Augen zu starke "Verwestlichung" Irans, vor allem aber für ihren ausschweifenden Lebensstil in luxuriöser Dekadenz. Warten auf den Hoffnungsträger: Rund vier Millionen Iraner harrten an diesem Tag aus, um dem Autokorso zuzujubeln, in dem Khomeini zum Zentralfriedhof fuhr, um dort seine Ankunftsrede zu halten. Rund ein Jahr lang war es zuvor immer wieder zu Massendemonstrationen gegen das Schah-Regime gekommen. Seit August 1978 hatten von der Opposition organisierte Generalstreiks wiederholt die Wirtschaft des Landes lahmgelegt. Der Schah geht von Bord: Bereits am 16. Januar 1979 hatte Schah Reza Pahlawi das Land verlassen. Auf der Konferenz von Guadeloupe hatte er zuvor den Rückhalt der wichtigsten westlichen Regierungschefs verloren. Sie sprachen sich dafür aus, stattdessen das Gespräch mit Khomeini zu suchen. US-Präsident Carter bot dem Schah daraufhin an, auf unbestimmte Zeit in die USA zu kommen, was dieser annahm. Der isolierte Premier: Der Schah hatte zuvor Schapur Bachtiar, ein führendes Mitglied der oppositionellen Nationalen Front, zum Übergangs-Premierminister ernannt, um seine Gegner zu besänftigen - ohne Erfolg. Bachtiar wurde aus seiner Partei ausgeschlossen, weil er sich vom Schah ernennen ließ. Die anderen Parteimitglieder hatten sich jedoch bereits darauf verständigt, nur mit Khomeini zusammenzuarbeiten. Kampfrede auf dem Zentralfriedhof: Khomeini erklärte schon bei seiner Ankunft in Teheran, Bachtiars Regierung nicht anzuerkennen. Vom Flughafen aus fuhr er zum Teheraner Zentralfriedhof, wo er vor hunderttausenden begeisterten Zuhörern eine kämpferische Rede hielt. Monarchie und Parlament sprach er die Legitimitation ab. Stattdessen, so Khomeini, werde er selbst die neue Regierung des Iran bestimmen. Ausschreitungen im ganzen Land: In Teheran und in anderen Städten des Landes kam es auch nach Khomeinis Ankunft in Teheran weiter zu gewaltsamen Auseinandersetzungen zwischen Revolutionären und Schah-Anhängern. Bei den Straßenkämpfen blieb tagelang unklar, wer am Ende die Oberhand gewinnen würde. Das Militär hatte eine Ausgangssperre verhängt, doch kaum ein Iraner hielt sich daran. Premierminister des Übergangs: Am 5. Februar 1979 ernannte Khomeini Mehdi Bazargan von der Nationalen Front zum Übergangs-Premier. Zunächst sah es so aus, als würde der Klerus mit der liberalen Opposition zusammenarbeiten. Allerdings kam es zwischen beiden Gruppierungen schnell zu Konflikten. Bazargan trat am 5. November 1979 zurück - als Reaktion auf die von Khomeini geduldete Geiselnahme in der Teheraner US-Botschaft. Das Volk feiert den Umsturz: Nach der Ernennung Bazargans gingen erneut viele Menschen auf die Straßen, um die Übergangsregierung zu unterstützten. Das Militär erklärte, dass es sich nicht in den Machtkampf einmischen werde. Damit hatte Schapur Bachtiar jeglichen Rückhalt verloren. Er musste vor bewaffneten Khomeini-Anhängern aus seinem Haus fliehen. Im April 1979 ging er ins Exil nach Frankreich. Militärischer Gruß: Strammstehen für den religiösen Führer: Eine Eliteeinheit der iranischen Luftwaffe grüßt Ayatollah Khomeini. Die Homafaran hatte einen wesentlichen Anteil am Sieg der Revolution, weil sie der Bevölkerung im Laufe des Umsturzes den Zugang zu ihren Waffenlagern gewährt hatte. Am 9. Februar kam es zu einem letzten Aufbäumen der kaiserlichen Garde, als diese einen Stützpunkt der Homafaran angriff. Die Monarchie ist gestürzt: Danach weiteten sich die bewaffneten Kämpfe zwischen der kaiserlichen Garde und der Bevölkerung aus. Am 11. Februar 1979 brach die Ordnung völlig zusammen: Revolutionäre besetzten das Parlament, den Senat, den Fernsehsender und andere staatliche Organe. Kurz darauf wurde der Sturz der Monarchie bekannt gegeben. Noch heute feiert der Iran den 11. Februar als Jahrestag der "Islamischen Revolution".