Achmed A. W. Khammas, 4. Mai 2005
zu: Yusuf al-Qaradawi und die Bildung einer 'globalen islamischen Autorität', von Bettina Gräf
Nun, die al-Azhar gibt es schon 1.000 Jahre - und sie genießt bei einer SEHR großen Zahl von Muslimen einen Vertrauensvorschuss als Quelle islamischer Autorität. Warum das Ei also noch einmal erfinden?!
Viel wichtiger wäre es m.E., jene zig-tausende "kleiner" Scheichs zur Räson zu bringen, die in Moscheen und Medressen beim Unterricht und während der Freitagspredigt hetzen, aufrühren und Unruhe schaffen. Erkennen kann man sie leicht: gepresste laute Stimmen, wortgewaltige Aufforderungen GEGEN irgendwen zu sein - und nicht die geringste Form von Größe, Menschlichkeit und Vergebung - selbst dem "Feind" gegenüber.
Diese "kleinen" Scheichs trüben immer wieder das Wasser - fernab der großen Medien, dem Internet und hoch aufgehängten Zielen. Doch sie sind es, die den "Mob" in Rage bringen, die einfachen Muslime erreichen (und vergiften) - und sich niemals der Verantwortung stellen, auch selber die beklagten Umstände zu verbessern. Denn außer hetzen und aufrühren können sie nichts...
Vielleicht sollte sich Scheich Qaradawi besser einmal überlegen, was man gegen diesen 'Bodensatz' des real existierenden Islamismus machen sollte, bevor er gleich wieder mit einer muslimischen Version des Vatikans liebäugelt - natürlich mit ihm als Pontifex Ismalikus.
Achmed A. W. Khammas