Frank Walter, 23.03.2009

zu Der islamische Reformdenker Muhammad Shahrur: Auf Averroes' Spuren von Loay Mudhoon

Scheich Yusuf al-Qaradawi hat Recht, wenn er Shahrurs Werk eine "neue Religion" nennt. Das ist nicht einmal mehr ein "reformierter" Islam, sondern eine neue Religion, die nicht mehr Islam ist, ähnlich wie sich die Sekte der Bahai vom Islam abgespalten hat, um eine eigenständige Religion zu werden. Vielmehr steht Shahrurs Islamverständnis im Widerspruch zum wahren Geist der göttlichen Offenbarung. Der Islam schreibt keine bestimmte Staatsform vor, und die westlichen Demokratien enthalten zu viele negative Elemente und Erscheinungen, um den Muslimen als Vorbild zu dienen. Da es den Feinden des Islams an wirklichen Argumenten fehlt, haben sie sich meist darauf verlegt, zwischen Muslimen und "Islamisten" zu unterscheiden, um somit diejenigen Muslime, die ihre Religion richtig verstehen und praktizieren, in die Nähe von Extremisten oder gar potentiellen Terroristen zu rücken. Und diese ganze Desinformation über den Islam wird vom deutschen Staat unterstützt, wobei auch die von Muslimen gezahlten Steuergelder verwendet werden. Das Magazin "Qantara" ist ein gutes Beispiel für diesen Medienkrieg, indem dort unablässig "islamische Reformdenker" und "Modernisten" progagiert werden, von denen nicht wenige nach islamischen Maßstäben Apostaten und keine Muslime mehr sind.