Radin N. Soetarjono, 03. September 2010
zu Die Freude, andere Menschen verachten zu dürfen von Robert Misik
Bravo Herr Robert Misik! Sie sprechen mir aus dem Herzen. Ich möchte hinzufügen, dass die mehrheitliche Zustimmung zum Buch, sogar schon vor dessen Erscheinen, obwohl so gut wie keiner die 400 Seiten gelesen hatte, m.E. das Vorhandensein einer latenten Fremdenfeindlichkeit in der deutschen Gesellschaft verrät, die durch die von Sarrazin geschickt über die Medien lancierte Promotion zum Ausbruch kam. Mit Hilfe der Medien wurde die "schweigende Mehrheit" animiert und neugierig gemacht, damit der Umsatz des Buches hoch gejubelt wird. Sarrazin gelang somit, die Medien für sich zu instrumentalisieren. Dass der Spiegel und die anderen Medien dies nicht durchschauten, finde ich befremdend. Intelligenz ist das Vermögen bzw. die Fähigkeit von Menschen, sowohl räumlich als auch zeitlich differenziert zu denken und zu handeln. Nachdem ich Sarrazins Auftritte in den Fernsehsendungen "Beckmann" und "Hart aber Fair", wo er u.a. als Antwort auf einer Frage eingestand, dass er ein Blackout beim Schreiben gehabt hatte, gesehen hatte, halte ich ihn doch nicht für intelligent. Wenn er als SPD-Mitglied und Funktionär intelligent genug wäre, dann hätte er seine Thesen doch erst in der SPD thematisiert und diskutiert, um gemeinsam Lösungen zu finden, um danach ein Buch darüber zu schreiben. Mit seinem jetzigen Verhalten erweist er sich nur als unintelligent, geldgierig und rücksichtslos. Er hat nicht nur den Spiegel und die Medien, sondern auch die Masse der Deutschen zur Maximierung seines Buchumsatzes missbraucht!