Zeyneb Salim, 27. November 2009
zu Interview mit Asra Nomani - Dschihad im Dienste der Frauenrechte von Alfred Hackensberger
Lächerlich
Bei aller Liebe, das geht doch schon zu weit. Wieder eine dieser typischen Befreier- und Beschützer-Geschichten: Frau Nomani möchte uns armen, indoktrinierten Ku-Klux-Klan-ähnlichen (der Vergleich ist das Letzte) muslimischen Frauen das Kopftuch vehement vom Kopf reißen. Damit reiht sie sich ironischerweise genau in dieselben Reihen der Männer ein, die uns das Kopftuch aufzwingen wollen… Die einen wollen uns zwangsbefreien, die anderen zwangsbeschützen. Indem Frau Nomani solche unsensiblen Äußerungen von sich gibt, beweist sie nur, wie simplizistisch sie mit diesem heiklen Thema umgeht. Dass die Mehrheit der Muslime gegen eine extreme Denkrichtung wie dem Wahhabismus ist, scheint sie als muslimische Frauenrechtlerin übersehen zu haben. Stattdessen präsentiert sie alle Muslime als hirnverbrannte, naive Dummköpfe. Schade eigentlich, denn Wandel kommt vom Innern einer Gemeinschaft und nicht, indem man sie von außen mit unklugen Kommentaren niedermacht. Es gibt genug muslimische Frauenrechtlerinnen, die den Mittelweg fahren, Frau Nomani gehört nicht dazu. Kein Wunder, dass muslimische Frauen sich von ihr nicht repräsentiert fählen. Also noch mal an alle: HÄNDE WEG! Von meinem Kopftuch, von meinem Körper und von meinem Leben. Jede Frau soll sich selbst entscheiden und wir alle, und nicht nur solche Pseudo-Frauenrechtler, sollten uns alle dafür einsetzen, dass sich jeder Mensch FREI und OHNE ZWANG für einen bestimmten Lebensstil entscheiden darf.