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Die letzten Nomaden Anatoliens

Noch vor einem halben Jahrhundert zogen rund eintausend Familien durch die anatolische Steppe, heute sind es nur noch 86. Zu ihnen gehört auch die Familie Gobut des Nomadenstamms der Yoruk. Osman Orsal hat sie begleitet.

  • Ein Familienmitglied vom Stamm der Yoruk treibt die Ziegen an; Foto: Reuters/Osman Orsal
    Wenn im Süden der Türkei der Sommer kommt, werden die Ziegen allmählich unruhig und die Familie Gobut weiß, dass es an der Zeit ist, die Zelte zu packen und mit ihrer Herde von etwa eintausend Tieren auf die lange Reise nach Norden zu ziehen.
  • Die Familie Gobut baut ihr Zelt in der Nähe von Konya auf; Foto: Reuters/Osman Orsal
    Die Angehörigen der Nomadenfamilie Gobut verlassen die südliche Provinz Mersin Ende April jeden Jahres und kommen im Juli 600 Kilometer nördlich in der zentralen Provinz Konya an, nur um wenige Tage später die Rückreise anzutreten.
  • Zubereitung des Abendessens vor einem der zelte der Gobut-Familie; Foto: Reuters/Osman Orsal
    Unterwegs schlagen sie jede Nacht ihre Zelte auf und verbringen die Abende am Lagerfeuer, das direkt vor ihren Zelten entzündet wird, während ihre Ziegenherde in der Nähe grast.
  • Familienmitglied der Gobut und ein Baby schlafen; Foto: Reuters/Osman Orsal
    Einige Familienmitglieder schlafen auch draußen mit der Herde und vier Schäferhunden, um sich vor Wölfen zu schützen, die die Familie auch als "Monster" bezeichnet.
  • Savas Gobut mit einer Ziegenherde bei Mersin; Foto: Reuters/Osman Orsal
    Die Familie lebt von den Ziegen. Sie stellen Käse aus der Milch her und nutzen die Felle der Tiere, um daraus Zelte zu bauen. Die Nomaden verdienen Geld, indem sie etwa ein Drittel ihrer Ziegen auf dem Weg verkaufen.
  • Yunus Gobut trägt eine Ziege; Foto: Reuters/Osman Orsal
    Jede Ziege hat einen Namen und wird als Teil der Familie behandelt. Die kleineren von ihnen werden auf einem Pick-Up transportiert.
  • Eine junge Ziege bekommt Milch; Foto: Reuters/Osman Orsal
    "Wir nennen sie nie Tiere, wir nennen sie Gefährten", sagt Pervin Savran von der "Sarikecililer Cooperation and Collaboration Foundation", die die Yoruks vertritt.
  • Fladenbrot, Tomaten und Ziegenkäse auf einer Nomadendecke; Foto: Reuters/Osman Orsal
    "Alles, was wir tun - essen, schlafen, wachen - hängt von unseren vierbeinigen Begleitern ab. Das ist unsere Verbindung", sagte Savran. Zu den Grundnahrungsmitteln gehören auch Tomaten und "Bazlama", ein Fladenbrot aus frisch gemahlenem Mehl, das unterwegs gekauft wird.
  • Yunus Gobut kämmt sich seine Haare in einem Traktor; Foto: Reuters/Osman Orsal
    Die Gobuts haben Mobiltelefone, informieren sich aber über die neusten Nachrichten jeden Abend für 15 Minuten im Radio. Einer ihrer Söhne, Yunus, darf auf Geheiß der Eltern im April die Grundschule verpassen, um bei der Wanderung der Nomadenfamilie in diesem Jahr dabei zu sein.
  • Mehmet Gobut an einem Wassertank in der Nähe von Konya; Foto: Reuters/Osman Orsal
    Inzwischen entscheiden sich immer mehr Yoruk-Familien dafür, ihr nomadisches Leben hinter sich zu lassen, da das Wasser zunehmend knapp wird und Bauern sowie Dorfbewohner um die wenigen Ressourcen ringen. Das geht sogar soweit, dass den Yoruks manchmal Ziegen als Geiseln genommen werden, wenn sie das Land eines Bauern betreten.
  • Muhammet Gobut treibt eine Ziegenherde zusammen; Foto: Reuters/Osman Orsal
    Insgesamt ist die Zahl der Nomadenstämme weltweit im vergangenen Jahrhundert aufgrund von Industrialisierung und landwirtschaftlicher Entwicklung zurückgegangen. Doch die Gobuts halten an ihrer Tradition fest: Sie sind eine achtköpfige Familie, die bereits in der dritten Generation in Anatolien lebt - und sie sind stolz darauf.
https://qantara.de//node/24354 Link
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