K. Thiel, 16. September 2005
zu: Der lange Marsch, von Ömer Erzeren
Hallo Herr Erzeren,
ich war und bin ein Freund türkischer Kultur und Lebensweise. Dass es immer noch derartige Schwierigkeiten mit der Umsetzung freiheitlichen Denkens und Handelns in Ihrer Heimat gibt, stimmt doch sehr nachdenklich, insbesondere wenn man den heutigen Artikel in der "Bildzeitung", in dem über den Mord an einer jungen Landsmännin von Ihnen berichtet wird, liest.
Hören sie nicht auf, diese Missstände anzuklagen und zu veröffentlichen, obwohl ich glaube, dass sie über kurz oder lang auch mit Repressalien Bekanntschaft machen, wenn dies nicht schon geschehen ist.
Ich selbst glaube nicht, dass sich diese Umständen in den nächsten zwei Jahrzehnten ändern werden, weshalb auch Ihr Heimatland gar nicht versuchen sollte, diese Entwicklung nicht normal zu verändern und mit kleinen Schritten zu versuchen, ein anderes Bewusstsein zu wecken.
Wünsche Ihnen für ihre weitere Arbeit gutes Gelingen.
K. Thiel, stuttgart