Ronaldo verbeugt sich vor Allah - Arabische Fans begeistert

Fußball-Superstar Cristiano Ronaldo hatte nach eigener Aussage viele Angebote, entschied sich aber für Al-Nassr: Durch den Wechsel nach Saudi-Arabien füllt sich das ohnehin schon pralle Bankkonto Ronaldos nochmals.
Fußball-Superstar Cristiano Ronaldo hatte nach eigener Aussage viele Angebote, entschied sich aber für Al-Nassr: Durch den Wechsel nach Saudi-Arabien füllt sich das ohnehin schon pralle Bankkonto Ronaldos nochmals.

Cristiano Ronaldo hat für sein Team in Saudi-Arabien einen entscheidenden Treffer erzielt. Gefeiert wird der Fußball-Superstar aber vor allem für seine anschließende Geste.

Riad - Fußball-Superstar Cristiano Ronaldo hat sich nach einem Siegtreffer vor Allah verbeugt und damit große Freude in der arabischen Welt ausgelöst. Der portugiesische Stürmer führte die typische Haltung des muslimischen Gebets aus, nachdem er sein saudisches Team in Führung gebracht hatte, wie arabische Medien am Mittwoch meldeten. Al-Nassr hatte bei dem Spiel am Dienstagabend zunächst 0:2 in Rückstand gelegen, gewann aber dank Ronaldos Treffer schließlich mit 3:2 gegen das Team Al-Shabab.

Videos im Netz zeigen, wie sich Ronaldo, umringt von seinen Teamkollegen, auf den Rasen kniet und mit Händen und Kopf den Boden berührt. Muslime glauben, dass sie in dieser Position, die als Sudschud bezeichnet wird, Gott am nächsten kommen. Sie wird immer in Richtung der Kaaba in Mekka in Saudi-Arabien ausgeführt, die als zentrales Heiligtum des Islam gilt. Viele muslimische Fußballer danken mit der Geste auch Gott nach erfolgreichen Torschüssen.

 

Portuguese superstar Cristiano Ronaldo has made headlines across the Muslim world after prostrating following a stunning goal with Al Nassr in Saudi Arabia.@Cristiano



Watch to see how Muslim fans have reacted online. pic.twitter.com/PbEVrviORk

— Doha News (@dohanews) May 24, 2023



 

Arabische Fans zeigten sich von Ronaldos Sudschud begeistert. In den sozialen Medien äußerten einige gar die Hoffnung, der 38-Jährige könne zum Islam konvertieren. Andere interpretierten die Verbeugung als Geste des Respekts gegenüber muslimischen Gläubigen.

Die spanische Zeitung «Mundo Deportivo» berichtete indes, Ronaldo wolle Saudi-Arabien schnellstmöglich verlassen, da er die Situation im Land nicht mehr ertragen könne. Er selbst äußerte sich bislang nicht zur Lage oder seinem Leben in dem streng konservativen Golfstaat.

Ronaldo hatte vor fast einem halben Jahr einen Vertrag über zweieinhalb Jahre bei dem saudischen Club unterschrieben. Medienberichten zufolge soll er inklusive Werbeeinnahmen umgerechnet rund 200 Millionen Euro pro Spielzeit bekommen. Sein Club Al-Nassr steht derzeit auf Platz zwei der Saudi Pro League, Tabellenführer ist der Verein Al-Ittihad. (dpa)

 

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