Islamverbände verurteilen Bombendrohungen gegen Moscheen

Vertreter von Muslimen reagieren mit Entsetzen auf Bombendrohungen gegen Moscheen in Deutschland. "Wir verurteilen diese inakzeptablen Zustände auf das Schärfste und drücken den Moscheegemeinden unsere Solidarität aus", heißt es in einem Schreiben des Liberal-Islamischen Bundes, das am Dienstag in Hamburg veröffentlicht wurde. Der Koordinationsrat der Muslime in Deutschland (KRM) erklärte, Muslime seien derzeit "tief verunsichert".

Der Staat müsse allen Menschen garantieren, dass sie frei von Angst und Gewalt ihre Religion ausüben könnten, so der KRM in einer in Köln veröffentlichten Erklärung weiter. Die aktuelle Bedrohungslage werde unterschätzt: "Unseren Aufrufen zu mehr Schutz für Moscheen wurde nicht nachgekommen. Politik und Sicherheitsbehörden hüllen sich in Schweigen." Es sei "inakzeptabel", wenn Muslime nicht ohne Bedenken in eine Moschee gehen könnten.

Auch der Liberal-Islamische Bund forderte Politik und Behörden auf, die Taten lückenlos zu verfolgen. Zu lange hätten es Politik und Verfassungsschutz an hinreichendem Bewusstsein für die Notwendigkeit einer verstärkten Bekämpfung von Rechtsterrorismus fehlen lassen.

Am Montag hatte es eine Bombendrohung gegen eine Moschee in Duisburg gegeben, am 9. Juli gegen die Kölner Ditib-Zentralmoschee. In beiden Fällen fand die Polizei keinen Sprengstoff. Der deutsch-türkische Moscheeverband Ditib sprach von insgesamt neun Bombendrohungen in den vergangenen zwei Wochen. Vier Moscheen seien unmittelbar angegriffen worden. (KNA)