Massouda Khan, 16. Mai 2012
von Auf dem Weg zum "urbanen Terrorismus"? von Albrecht Metzger
Guter Artikel.
Schade nur, dass der Autor übersehen hat, dass die Salafisten jahrelang nach dem 11.9.2001 ignoriert wurden, während friedliche Muslime sofort ins Visier von Überwachung und Berichterstattung gerieten. Vergleichen wir die Aufmerksamkeit, die in Folge den so genannten "legalistischen Islamisten" der IGMG oder Medien wie der Islamischen Zeitung seitens unserer "Extremismusexperten" geschenkt wurde, mit dem Interesse an den Salafisten/Wahabiten, fällt eine deutliche Diskrepanz auf. Und das, obwohl man bereits damals wusste, dass der Wahabismus die grundlegende Ideologie der Selbstmordattentäter ist bzw. war.
Schade auch, dass er unerwähnt lässt, dass der Kopf der Mutterzelle des deutschen Salafismus in Ulm, Yehia Youssig, jahrelang für den baden-württembergischen Verfassungsschutz arbeitete und heute ungestört in Riad lebt. Solange die Verbindung Saudi-Arabien, Deutschland, Export, Öl und Waffenhandel nicht ebenfalls mit thematisiert wird, bleibt ein Beigeschmack zurück. Ein bis zwei Jahre nach dem 11.9.2001 konnte der Chef der Rabita, der staatlichen saudischen Missionsbehörde eine offiziöse Pressekonferenz im Gebäude der deutschen Pressekonferenz halten.
In einem FAZ-Artikel von 2010 wurde ein verbeamteter Islamexperte zum Thema "Pierre Vogel" zitiert: "'Er tritt den gängigen Islam-Organisationen vors Schienbein', sagt Müller. 'Er ist ein spannendes Experiment, er bringt Bewegung in die Szene'", findet sich in dieser Zeitung.
Sollten wir nicht auch einmal darüber reden?