Rivalisierende Regierungen Libyens einig über politisches Abkommen

Die verfeindeten Regierungen Libyens haben sich offenbar auf ein politisches Abkommen geeinigt, das noch von beiden Parlamenten bestätigt werden muss. "Dies ist ein historischer Moment, auf den die Libyer, die Araber und die ganze Welt gewartet haben", sagte der Vizepräsident des international nicht anerkannten Parlaments in Tripolis, Awad Mohammed Awad Abdul Sadik am Sonntag nach Verhandlungen in Tunesien. Für die Konfliktparteien in dem nordafrikanischen Land gibt es einen von den Vereinten Nationen vermittelten Friedensplan, der bisher nicht umgesetzt wurde. Er sieht unter anderem eine Einheitsregierung vor.

Unter Vermittlung der Vereinten Nationen waren nach monatelangen Verhandlungen bereits im Oktober Personalien für eine solche Regierung bestimmt worden, die allerdings kurz darauf in Libyen auf Widerspruch stießen. Die Friedensverhandlungen gerieten ins Stocken.

Ob der aktuelle Friedensplan mehr Zustimmung bekommt, ist unklar. Am nächsten Sonntag ist in Rom eine internationale Libyen-Konferenz geplant. Dazu werden unter anderem US-Außenminister Kerry und der russische Außenminister Lawrow erwartet.

In Libyen herrschen seit dem Sturz des langjährigen Machthabers Muammar al-Gaddafi im Herbst 2011 Chaos und Gewalt. Die Städte werden von rivalisierenden Milizen kontrolliert, während zwei Parlamente und Regierungen die Macht für sich beanspruchen. Die international anerkannten Volksvertreter haben ihren Sitz in Tobruk im Osten Libyens, die islamistische Gegenregierung und deren Parlament tagen in der Hauptstadt Tripolis. (AFP/dpa)

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