Syrien: Die Geschichten hinter den Fotos getöteter Gefangener

In neunmonatiger Recherche konnten einige Geschichten hinter den mehr als 28.000 Fotos aufgedeckt werden, die in syrischen Regierungsgefängnissen verstorbene Menschen zeigen, so Human Rights Watch in einem aktuellen Bericht mit Begleitvideo.

Der 86-seitige Bericht "If the Dead Could Speak: Mass Deaths and Torture in Syria's Detention Facilities" liefert neue Belege für die Authentizität der sogenannten "Caesar"-Fotos. Die Autoren identifizierten zahlreiche Opfer sowie die häufigsten Todesursachen. Dafür machten sie 33 Verwandte und Freunde von 27 Opfern, bei denen die Hintergründe ihrer Inhaftierung geklärt werden konnten, ausfindig und befragten sie.

Darüber hinaus wurden 37 ehemalige Gefangene befragt, die Menschen in Gefängnissen sterben sahen, und vier Überläufer, die in Hafteinrichtungen der syrischen Regierung oder in den Militärkrankenhäusern gearbeitet haben, aus denen die meisten Aufnahmen stammen.

Auch konnten sie mit Hilfe von Satellitenbildern und Geolokalisierungstechniken bestätigen, dass einige Fotos im Hof des Militärkrankenhauses 601 in Mezzeh, einem Stadtteil von Damaskus, aufgenommen wurden.