Essays
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Pakistan und die Taliban
Die Geister, die ich rief
Der Sieg der Taliban kam für viele überraschend. Das Schreckensregime der Radikalen vor 2001 ist weltweit noch vielen in Erinnerung. Teile des pakistanischen Sicherheitsapparats unterhalten enge Beziehungen zu den Taliban. Was verspricht sich die pakistanische Führung von diesem Sieg und wie wird er sich auf das Land auswirken? Antworten von Mohammad Luqman
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Das Scheitern des Westens in Afghanistan
Verdrängte Realitäten bis zum Schluss
Wie konnte es zu einem derart schnellen Zusammenbruch der afghanischen Regierung und ihrer Institutionen kommen? Was in Afghanistan alles schiefläuft, war seit Langem ersichtlich, doch der Westen wollte die Realität nicht zur Kenntnis nehmen, schreibt Emran Feroz.
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Interview mit dem algerischen Islamwissenschaftler Said Djabelkhir
Das islamische Recht neu denken
Der algerische Islamwissenschaftler Said Djabelkhir wurde wegen "Beleidigung des Islam“ zu drei Jahren Haft verurteilt. Er selbst weist die Vorwürfe entschieden zurück und verweist auf seine Perspektive als Wissenschaftler. Im Interview mit Ismail Assam spricht er sich dafür aus, den gesamten religiösen Kanon einer kritischen Revision zu unterziehen.
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Kriminalisierung von Blasphemie und Apostasie
Der Koran fordert keine Bestrafung von Gotteslästerung
Nie hat der Prophet Mohammed jemanden wegen Apostasie getötet noch seine Anhänger dazu aufgefordert. Auch zur Bestrafung wegen Gotteslästerung sagt der Koran als Grundlage und heilige Schrift des Islam nichts. In seinem Essay erklärt Ahmet T. Kuru, warum die Kriminalisierung von Gotteslästerung und Apostasie politisch motiviert ist.
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Debatte um Antisemitismus und Nahostkonflikt
Dissidenz und Diaspora
Jüdische Stimmen sind vielfältiger als das häufig in der Öffentlichkeit wahrgenommen wird. Jüdinnen und Juden, die sich gegen das Unrecht der israelischen Besatzung im Westjordanland stellen, verdienen unseren Respekt und Schutz vor Diffamierung, schreibt Charlotte Wiedemann in ihrem Essay.
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Deutschland und der Nahostkonflikt
Im Paralleluniversum
Die deutsche Wahrnehmung des Konflikts zwischen Israel und den Palästinensern ist bruchstückhaft. Der Diskurs ist von Phrasen geprägt. Die Wirklichkeit droht dabei aus dem Blick zu geraten, meint Stefan Buchen in seinem Essay.
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Arabische Reaktionen auf Habermas' Ablehnung des Sheikh-Zayed-Buchpreises
Widersprüche arabischer Intellektueller
Empörung, Erstaunen, aber auch Zustimmung: Die Ablehnung des Sheikh-Zayed-Buchpreises 2021 durch den deutschen Philosophen Jürgen Habermas provozierte sehr unterschiedliche Reaktionen in sozialen Medien und der arabischen Kulturszene. Von Islam Anwar
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Überbevölkerung und Regime-Propaganda in Ägypten
Der Bürger als Last
Wenn das Regime von Abdel Fattah al-Sisi die Menschen mobilisieren will, spricht es vom ägyptischen „Volk“. Sobald die Ägypter ihrerseits etwas vom Staat verlangen, werden sie im Diskurs der Machthabenden zur Last. Für sie ist nicht der Staat dem Volk Rechenschaft schuldig, sondern die Bevölkerung dem Staat verpflichtet, schreibt der Schriftsteller Shady Lewis Botros in seinem Essay.
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Habermas' Verzicht auf Sheikh Zayed Book Award
Der Philosoph der Kommunikation verweigert den Dialog
Der Philosoph Jürgen Habermas sollte in Abu Dhabi einen großen arabischen Preis bekommen, lehnte ihn nach kritischen Stimmen jedoch wieder ab. Das torpediert die arabischen Bemühungen um einen inhaltlich fundierten kulturellen Dialog und entlarvt die moralische Überheblichkeit des Westens, meint Stefan Weidner in seinem Kommentar.
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Die USA und der Mord an Jamal Khashoggi
Mohammed bin Salman: Vom Darling zum Paria?
Die US-Administration unter Joe Biden hat einen Bericht der CIA veröffentlicht, wonach der saudische Kronprinz Mohammed bin Salman den Mord an dem Journalisten Jamal Khashoggi im Oktober 2018 genehmigt hat. Was dieser Schritt für die zukünftigen Beziehungen zwischen beiden Ländern bedeutet, analysiert Karim El-Gawhary für Qantara.de.