Essays
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Überbevölkerung und Regime-Propaganda in ÄgyptenDer Bürger als Last
Wenn das Regime von Abdel Fattah al-Sisi die Menschen mobilisieren will, spricht es vom ägyptischen „Volk“. Sobald die Ägypter ihrerseits etwas vom Staat verlangen, werden sie im Diskurs der Machthabenden zur Last. Für sie ist nicht der Staat dem Volk Rechenschaft schuldig, sondern die Bevölkerung dem Staat verpflichtet, schreibt der Schriftsteller Shady Lewis Botros in seinem Essay.
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Habermas' Verzicht auf Sheikh Zayed Book AwardDer Philosoph der Kommunikation verweigert den Dialog
Der Philosoph Jürgen Habermas sollte in Abu Dhabi einen großen arabischen Preis bekommen, lehnte ihn nach kritischen Stimmen jedoch wieder ab. Das torpediert die arabischen Bemühungen um einen inhaltlich fundierten kulturellen Dialog und entlarvt die moralische Überheblichkeit des Westens, meint Stefan Weidner in seinem Kommentar.
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Die USA und der Mord an Jamal KhashoggiMohammed bin Salman: Vom Darling zum Paria?
Die US-Administration unter Joe Biden hat einen Bericht der CIA veröffentlicht, wonach der saudische Kronprinz Mohammed bin Salman den Mord an dem Journalisten Jamal Khashoggi im Oktober 2018 genehmigt hat. Was dieser Schritt für die zukünftigen Beziehungen zwischen beiden Ländern bedeutet, analysiert Karim El-Gawhary für Qantara.de.
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Der Schriftsteller und Kritiker Elias Khoury"Beirut hat sich immer gegen Repression aufgebäumt"
Lange Zeit blickten Kulturschaffende bewundernd auf den Libanon und sein Klima der Freiheit. Beirut empfing die arabischen Intellektuellen und feierte sie, als gäbe es keine Repression. Auch nach dem Mord an Luqman Slim sind die bestimmenden Kräfte im Land nicht in der Lage, alle Lebensbereiche zu kontrollieren. Ein Essay von Elias Khoury
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ArabellionWelches revolutionäre Vermächtnis hinterlässt der Arabische Frühling?
Am 10. Jahrestag des Arabischen Frühlings können wir uns diesem besonderen Stoff namens Erinnerung kaum entziehen. Anstatt uns zu beklagen oder nostalgisch daran zu gedenken, wollen wir Fragen stellen. Ein Essay des syrischen Intellektuellen Yassin Al-Haj Saleh
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Debatte um den "Politischen Islam"Berlin 2021 ist nicht Teheran 1979
Die Gefahr durch den Islamismus nahm in den letzten Wochen einen gewichtigen Platz in den medialen Debatten ein. Dabei wurde oft zum Rundumschlag ausgeholt und der jeweils anderen Seite mangelnde Differenzierung vorgeworfen, schreibt Tayfun Guttstadt in seinem Debattenbeitrag.
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Pascal Bruckner: „Der eingebildete Rassismus: Islamophobie und Schuld“Verbaler Kreuzzug
Der französische Autor Pascal Bruckner beschreibt in seiner 2020 erschienenen Streitschrift antimuslimische Ressentiments als eine Fiktion. Der Begriff werde nur verwendet, um Kritik am Islam zu unterbinden. Alexandra Senfft nimmt sein Buch zum Anlass für einen Essay über die Widersprüche einer populären, aber wenig differenzierten Sicht auf Islam und Muslime.
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Die persische Poesie der MathematikVon Omar Chayyām bis Maryam Mirzakhani
Omar Chayyām und Maryam Mirzakhani stehen als Mathematiker und Poeten für ein Bild von ihrer gemeinsamen Heimat Iran, das sich wohltuend von der anti-iranischen Stimmung und der Islamophobie des 21. Jahrhunderts abhebt. Von Hamid Dabashi
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Kultur in der arabischen WeltWo bleiben die arabischen Ikonen?
Nachdem sich der französische Präsident Macron kürzlich mit der libanesischen Sängerin Fairuz ablichten ließ, drängte sich vielen die Frage auf: Bringt die arabische Welt überhaupt noch Stars hervor, die Fairuz das Wasser reichen könnten? Dazu fehlen in der arabischen Welt im Moment die Räume für Kreativität und Innovation, meint der ägyptische Schriftsteller Khaled al-Khamissi in seinem Essay für Qantara.de.
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Indien unter Narendra ModiHindu-Nationalisten deuten den Freiheitskampf um
Mit dem Bau eines umstrittenen Hindu-Tempels in der Stadt Ayodhya will Indiens Premierminister Narendra Modi die muslimische Bevölkerung weiter ausgrenzen. In seiner Rhetorik vollzieht er einen bewussten Bruch mit dem postkolonialen Vermächtnis der Unabhängigkeitsbewegung, die das neue Indien als säkularen, multireligiösen Staat verstanden hat. Ein Essay von Dominik Müller