Inhaftierter Fotojournalist Mahmoud Abou Zeid
Aus Anlass des Welttages der Pressefreiheit möchte ich auf das Elend ägyptischer Journalisten aufmerksam machen, die diesen Tag in der Dunkelheit von Gefängniszellen verbringen.
Wie ist es um die Bedeutung des Begriffs "Pressefreiheit" bestellt, angesichts der Tatsache, dass ich seit über 600 Tagen im Gefängnis sitze und nicht weiß, wann dieser Albtraum enden wird, nur weil ich meinen Job gemacht habe? Ich berichtete im August 2013 als Fotojournalist von der Auflösung des Protest-Camps am Rabia-Platz. [Sicherheitskräfte stürmten damals das Protestlager von Mursi-Anhängern in Kairo, Anmerkung der Redaktion]. Ich wurde als "Unterstützer des abgesetzten Präsidenten Mursi" beschuldigt, warum auch immer.
In meiner Heimat ist Journalismus zur Straftat geworden. Dreizehn Journalisten, die mit der Muslim-Bruderschaft sympathisierten, wurden zu lebenslangen Gefängnisstrafen verurteilt, ein weiterer sogar zum Tode.
Wo sind die Politiker aus aller Welt, die in Paris gegen die Morde an den Redakteuren und Zeichnern von Charlie Hebdo demonstrierten und dabei auch die Wahrung von Meinungs- und Pressefreiheit forderten?
Ich lebe in einer winzigen Zelle, unter Bedingungen, die selbst ein Tier nicht aushalten würde, unter falschen Anschuldigungen, die jeder Grundlage entbehren, gemeinsam mit Protestierenden, die verhaftet wurden.
Ich bitte die Medien und Journalisten in aller Welt und appelliere an sie, mich zu unterstützen, mir zur Seite zu stehen und Druck auszuüben auf die ägyptische Regierung, damit sie mich frei lässt.
Ich bin ein Journalist und kein Krimineller… HELFEN SIE MIR!!
Mahmoud Abou Zeid hat als Fotograf unter anderem für das Time Magazine, die Zeit und die Bild-Zeitung gearbeitet. Er wurde verhaftet, nachdem er die gewalttätigen Auseinandersetzungen zwischen Mursi-Anhängern und Sicherheitskräften im Jahr 2013 am Rabia-Platz in Kairo fotografiert hatte. Gegen ihn wurde nicht offiziell Anklage erhoben, seine Untersuchungshaft jedoch wurde immer wieder verlängert und seine Freilassungsgesuche wurden abgelehnt.
Mehr Informationen erhalten Sie auf der Facebook-Seite "Freedom for Shawkan".