Maghreb
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Dschihadistischer Terror in Tunesien
Das Schicksal des Hirtenjungen Mabrouk Soltani
"Es ist das erste Mal in der Geschichte Tunesiens, dass der Kopf einer Leiche die Nacht in einem Kühlschrank verbringt und ihr Rest in den Bergen." Das sind die wenigen Worte, die Mohammad Soltani vor der Kamera findet, um über das tragische Schicksal seines Bruders Mabrouk Soltani zu berichten. Von Iman Hajjih
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Prostitution in Tunesien
Das Verdeckte offenlegen
Ein Kunstprojekt zeigt, wie stark der tunesische Staat Sexarbeiterinnen kontrolliert. Diese sind in ihrer Bewegungsfreiheit stark eingeschränkt und zudem gesellschaftlich isoliert. Seit der Jasmin-Revolution wurden bereits mehrere Bordelle geschlossen. Einzelheiten von Christina Omlin
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Nachruf auf Fatima Mernissi
Ikone des arabischen Feminismus
Die weltbekannte marokkanische Soziologin und Schriftstellerin Fatima Mernissi war eine Vermittlerin zwischen der Kulturen und eine charismatische Kämpferin für einen genuin arabischen Feminismus. Sie starb am 30. November 2015 im Alter von 75 Jahren. Von Suleman Taufiq
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Interview mit dem französischen Autor Karim Miské
Ohne Umwege zum Dschihad
Der französische Krimiautor Karim Miské hat in seinem Roman "Entfliehen kannst Du nie" das Leben in den trostlosen Vorstädten von Paris beschrieben. Nach den jüngsten Anschlägen warnt er vor einfachen Antworten und spricht über die Schwierigkeiten der französischen Gesellschaft im Umgang mit arabischen Migranten. Ein Interview von Claudia Mende
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Interview mit dem Islamexperten Olivier Roy
Ignorierter europäischer Islam
Die Beziehungen zwischen Europa und dem Maghreb sind intensiver als mancher es wahr haben will. Vor allem ignorieren Politiker auf beiden Seiten des Mittemeers die Entwicklung eines eigenständigen europäischen Islams, meint der französische Politik- und Islamwissenschaftler Olivier Roy. Mit ihm sprach Federica Zoja.
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Der Westen und die islamische Welt
Die Verlockung der Despoten
Angesichts ihrer Unfähigkeit, Gewalt, Leiden und Chaos im Nahen und Mittleren Osten sowie Nordafrika einzudämmen, tappen die westlichen Entscheidungsträger erneut in die Falle des Kalten Kriegs. Ihnen geht es ausschließlich darum, jemanden – und mittlerweile praktisch irgendjemanden – zu finden, der für Ordnung sorgt. Von Ana Palacio
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Politischer Reformstillstand nach der Arabellion
Logik der Macht
Die arabische Welt ist in einem riesigen Kreislauf der Gewalt gefangen. Zugleich sind die Reformer innerhalb und außerhalb der Regime isoliert. Die Befürworter der Gewalt dagegen spüren Auftrieb und werden immer zahlreicher. Und sie sind davon überzeugt, dass die Zukunft der Gewalt gehört. Ein Essay des kuwaitischen Politologen Shafeeq Ghabra
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Navid Kermani über das Christentum
Das Staunen eines ungläubig Liebenden
Mit dem Buch "Ungläubiges Staunen" hat Navid Kermani eine faszinierende Reflexion über die christliche Kunst und Religion geschrieben. Der deutsch-iranische Schriftsteller blickt auf das Christentum mit einer Neugier und einem Ernst, wie sie heute den meisten Christen wohl fremd geworden sind. Ulrich von Schwerin hat das Buch gelesen.
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Das "Shubbak-Festival" in London
Gefangen zwischen einer Vielzahl von Welten
Häufig wird davon ausgegangen, dass Autoren aus nichteuropäischen Ländern eine literarische Repräsentation ihrer Heimatkultur bieten. Aber viele von ihnen fühlen sich zwischen zwei unterschiedlichen kulturellen Identitäten hin- und hergerissen. Dieser Frage ging Marcia Lynx Qualey auf dem Shubbak-Festivalv für arabische Kultur in London nach.
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Volker Perthes: Das Ende des Nahen Ostens, wie wir ihn kennen
Das Ende von Sykes-Picot?
Vor fast hundert Jahren haben Frankreich und Großbritannien große Teile des Nahen Ostens unter sich aufgeteilt. Doch die Ordnung, die 1916 mit dem Sykes-Picot-Abkommen besiegelt wurde, scheint sich aufzulösen. In seinem neuen Essay skizziert Volker Perthes die Ursachen für diese Entwicklung und mögliche Szenarien für die Zukunft der Region. Von Anne Allmeling
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Politische Herrschaft vor und nach der Arabellion
Interner Kolonialismus und Konterrevolution
Wenn eine herrschende Elite die Institutionen und Ressourcen des Staates kontrolliert und sie zum eigenen Nutzen verwendet, kann man dies "internen Kolonialismus" nennen. Dieser stellt sich in der arabischen Welt in schlimmster Ausprägung dar. Der syrische Autor Louay Safi glaubt allerdings, dass die arabischen Völker sich dieses Kolonialismus entledigen werden.
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Die arabische Sicht auf die europäische Flüchtlingskrise
Lächerliches Gezerre
Die nahöstlichen Nachbarstaaten haben bis heute vier Millionen syrische Flüchtlinge aufgenommen. Daher sollte sich die EU vor Augen führen, dass Europa trotz voller Bahnhöfe nur einen relativ kleinen Teil des gegenwärtigen Flüchtlingsproblems schultert. Ein Debattenbeitrag von Karim El-Gawhary