Algerienkrieg
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Kaouther Adimis Roman „Dezemberkids“
Aufstand der Nachgeborenen in Algerien
In ihrem jüngsten und dritten Roman erzählt die in Paris lebende algerische Autorin Kaouther Adimi auf fast schon prophetische Weise vom Aufstand einer Handvoll Kinder gegen das verkrustete System in ihrer Heimat. Claudia Kramatschek hat das Buch für Qantara.de gelesen.
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Eine Hommage auf Mohammed Dib
Ein Altmeister der algerischen Literatur
Am 21. Juli wäre Mohammed Dib, einer der Gründerväter der algerischen Literatur französischer Sprache, 100 Jahre alt geworden: 2020 in Tlemcen geboren, am 2. Mai 2003 im Pariser Vorort La Celle-Saint-Cloud gestorben, verbrachte Algeriens Nationaldichter die längste Zeit seines Lebens im Exil. Von Regina Keil-Sagawe
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Nachruf auf den tunesischen Autor Albert Memmi
Adieu, Albert!
Am 22. Mai 2020 ist der tunesische Autor und Pionier einer Soziologie der Dekolonisation, Albert Memmi, im Alter von fast hundert Jahren in Paris gestorben. Mit ihm ist der letzte Autor aus der Generation der Gründerväter einer maghrebinischen Literatur in französischer Sprache von uns gegangen, wie Regina Keil-Sagawe in ihrem persönlichen Nachruf schreibt.
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Alice Zeniters Roman "Die Kunst zu verlieren"
Die Harkis – ein vergessenes (Familien-)Kapitel
Mit ihrem fünften Roman legt die französische Schriftstellerin Alice Zeniter den Finger in die Wunden der algerisch-französischen Altlasten. Kenntnis- und themenreich rollt sie am Beispiel einer Familie noch einmal das Los jener algerischen Muslime auf, die auf Seiten der Franzosen gekämpft haben. Von Claudia Kramatschek
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Kamel Daouds Roman "Zabor"
Das Ende der Patriarchen in Algerien
In seinem neuen Roman "Zabor" erzählt der algerische Starautor Kamel Daoud die Geschichte des Außenseiters Ismaël, der die Poesie als Mittel zum Überleben entdeckt. Stefan Weidner sieht in dem Roman Parallelen zur Situation in Algerien nach dem Sturz von Bouteflika.
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Algerisches Kino
Bohnen können politisch sein
In Algerien beginnt eine junge Generation von Filmemacherinnen und Filmemachern mit der Aufarbeitung der gewaltvollen Geschichte des Landes. Christopher Resch hat drei von ihnen getroffen.
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Joseph Andras: "Die Wunden unserer Brüder"
Ein verdrängtes Kapitel des Algerienkriegs
Joseph Andras legt mit seinem Roman über den Algerienkrieg auch den Finger in die Wunde der französischen Geschichte: Er erinnert darin an jene Zeit, als Algerien französische Kolonie war und Franzosen gemeinsam mit Algerien gegen die Kolonialherrschaft kämpften. Von Claudia Kramatschek
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Kamel Daouds Roman "Meursault – Contre-Enquête"
Einen Araber töten
In seinem beeindruckenden Roman "Der Fall Meursault, eine Gegenermittlung" rollt der algerische Autor Kamel Daoud einen der berühmtesten Morde der Literaturgeschichte neu auf. Er gibt dem arabischen Mordopfer aus Albert Camus "Der Fremde" eine Stimme. Das Werk stellt nicht nur eine Auseinandersetzung mit Camus dar, es ist auch eine furiose Abrechnung mit dem Algerien von heute. Stefan Buchen stellt den Roman vor.
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Etel Adnans "Gespräche mit meiner Seele"
Das Obskure erhellen
1980 veröffentlichte die libanesische Künstlerin und Schriftstellerin Etel Adnan den Gedichtzyklus "Arabische Apokalypse", der bis heute als eines der wichtigsten Werke über den Bürgerkrieg im Libanon gilt. Nun erscheint ein neuer Band der Autorin: "Gespräche mit meiner Seele". Claudia Kramatschek stellt ihn vor.
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Das Kopftuch im kolonialen Zeitalter
Entschleiert euch!
Bereits vor über hundert Jahren wurde argumentiert, das Kopftuch stehe für männliche Unterdrückung, was unvereinbar mit der westlichen Zivilisation und Werteordnung sei. In Frankreichs Kolonien ließ man daher auf Worte Taten folgen und zwang Musliminnen dazu, die Verschleierung abzulegen. Historische Einblicke von Susanne Kaiser
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Zum Tod des algerischen Schriftstellers Malek Alloula
"Der Prophet gilt im eigenen Land nichts"
Der renommierte algerische Essayist, Literaturwissenschaftler und Lyriker Malek Alloula ist im vergangenen Februar im Alter von 78 Jahren gestorben. Erst wenige Wochen zuvor war seine Frau, die Schriftstellerin Assia Djebar, im Pariser Exil verschieden. Suleman Taufiq mit einem Nachruf
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Suche nach den Ursachen für die Anschläge in Paris
Die Schatten der Vergangenheit
Die Bluttat von Paris allein mit der "Internationale des Terrors" und ihrem ideologischen Wirken zu erklären, greift zu kurz. Die gescheiterte Integration der Franzosen algerischer Abstammung und die fehlende Auseinandersetzung mit dem kolonialen Erbe Frankreichs werfen ein Schlaglicht auf den gewachsenen islamistischen Extremismus im Land. Von Stefan Buchen