Jarama - Echos aus der Sahara
Die Menschen und die Region, aus der Tichiti stammt – der Sahel an der Nahtstelle zwischen Subsahara-Afrika und Nordafrika – ist das Gebiet, in dem Beduinen (vor allem die Hassani) auf afrikanisches und sogar ägyptisches kulturelles Erbe treffen. Die Region ist daher reich an musikalischen Einflüssen.
Die Klänge der Gnawa – Nachfahren von Sklaven aus Westafrika – vermischen sich mit der Musik der Hassani und dem Shaabi, einer populären Musik, die Alltagsthemen der ägyptischen Arbeiterschaft behandelt. Daraus ergibt sich eine ebenso faszinierende wie schöne Melange.
Die Erfahrung, populäre Musikstile - sei es Funk, Jazz oder sogar Hip-Hop - mit traditioneller Musik aus dem afrikanischen Raum zu verweben, sowie sein beduinisches und afrikanisches Erbe machen Tichiti zu einem idealen Vermittler dieser Musik für ein europäisches Publikum. Das heißt aber nicht, dass es für den Musiker immer einfach ist.
Tichiti wurde in der Stadt Guelmim im Süden Marokkos geboren, die als Tor zur Sahara bekannt ist. Doch schon in den 1990er Jahren wanderte er aus. "Echoes of the Sahara“ zeigt auch, dass es nicht ganz einfach war, Musiker für die Zusammenarbeit zu finden. Doch trotz aller Probleme, die er und seine Mitstreiter hatten, merkt man Tichiti die Begeisterung für die Umgebung und die Musik an.
Tief verwurzelte Kultur
Die Menschen und die Region, aus der Tichiti stammt – der Teil von Subsahara-Afrika, der Sahel genannt wird – ist das Gebiet, in dem Beduinen (vor allem die Hassani) auf afrikanisches und sogar ägyptisches kulturelles Erbe treffen. Die Region ist daher reich an musikalischen Einflüssen. Die Klänge der Gnawa – Nachfahren von Sklaven aus Westafrika – vermischen sich mit der Musik der Hassani und dem Shaabi, einer populären Musik, die Alltagsthemen der ägyptischen Arbeiterschaft behandelt. Daraus ergibt sich eine ebenso faszinierende wie schöne Melange.
Die Erfahrung, populäre Musikstile - sei es Funk, Jazz oder sogar Hip-Hop - mit traditioneller Musik aus dem afrikanischen Raum zu verweben, sowie sein beduinisches und afrikanisches Erbe machen Tichiti zu einem idealen Vermittler dieser Musik für ein europäisches Publikum. Das heißt aber nicht, dass es für den Musiker immer einfach ist.
Tichiti wurde in der Stadt Guelmim im Süden Marokkos geboren, die als Tor zur Sahara bekannt ist. Doch schon in den 1990er Jahren wanderte er aus. "Echoes of the Sahara“ zeigt auch, dass es nicht ganz einfach war, Musiker für die Zusammenarbeit zu finden. Doch trotz aller Probleme, die er und seine Mitstreiter hatten, merkt man Tichiti die Begeisterung für die Umgebung und die Musik an.
Ungewöhnlicher musikalischer Drahtseilakt
Für den Zuhörer macht das einen Teil des Nervenkitzels und der Spannung aus. Niemand möchte einen Hochseilartisten abstürzen sehen, aber die Gefahr verleiht dem Ganzen eine zusätzliche Spannung, die uns alle fesselt. Wir hören diese Musik mit der gleichen atemlosen Aufmerksamkeit wie das Publikum, das einem Artisten auf dem Hochseil zusieht und erleichtert und begeistert ist, wenn die Nummer gelungen ist.
Die Musik – und damit auch das Zusammenspiel der Band – basiert auf den Klängen und den Rhythmen, die Tichiti während seines Aufenthaltes in Marokko kennengelernt und gespielt hat. Egal, welche Details eine Melodie verzieren, der Kern bleibt immer fest. Der Einfluss der traditionellen Musik mag nicht immer offensichtlich sein, aber er treibt die Musik voran.
Das erste Stück der CD ist auch der Titelsong: „Jarama“. Er beginnt mit der Stimme von Tichiti, die wie ein Gebet klingt. Die musikalische Untermalung ist eine Mischung aus elektronischen Klängen und gleichmäßiger Perkussion, zu der Tichiti mit seiner Laute zarte Töne beisteuert, die den Klang abrunden.
Wie andere Musik aus der Sahara hat auch dieses Lied eine gewisse Trance-Qualität. Dabei ist es weniger hypnotisch als der Wüstenblues und lädt eher zur Selbstbesinnung und Kontemplation ein. Die Konzentration auf den Gesang verleiht den Stimmen Ausdruckskraft. Jarama bedeutet so viel wie „Danke“, und die Kraft des Gesangs lässt dieses Stück wie einen aufrichtigen Ausdruck der Dankbarkeit erscheinen.
Das letzte Stück, "Fulani“ (die Fulbe sind ein in weiten Teilen Westafrikas lebendes und ursprünglich nomadisierendes Hirtenvolk), handelt von der Verbundenheit der Gnawa mit ihren Vorfahren aus der Subsahara-Afrika. Die Gnawa kamen als Sklaven aus Westafrika nach Marokko. Sie blicken auf die Fulbe als Ursprung ihrer Kultur und Traditionen.
Mit diesem Song haben Tichiti und seine Mitmusiker ein Stück Musik geschaffen, das die heterogene Abstammung der Gnawa und der Araber zum Ausdruck bringt und gleichzeitig Elemente zeitgenössischer europäischer Musik enthält. Auch wenn dies verwirrend klingen mag, ist das Stück ein gelungenes Beispiel für die Fähigkeit der Band, einen einzigartigen musikalischen Drahtseilakt zu vollführen.
Jeder Musikstil hat im Song seine eigene Facette. Obwohl sie getrennt voneinander eingeführt werden, verweben sie sich nach und nach zu einem Ganzen. Die Einzelteile gehen so nahtlos ineinander über, dass es dem Zuhörer kaum auffällt. Für ihre Songs kombiniert die Band Elemente aus den verschiedensten Musiktraditionen, aber wir hören nur das harmonische Endergebnis.
Jarama beeindruckt mit Songs von außergewöhnlich begabten Musikern. Wer Chalaban noch nicht kennt, hat hier die Gelegenheit, die Band kennenzulernen.
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