Gut ausgebildete Rebellen mit iranischer Unterstützung

Huthi-Kämpfer in der jemenitischen Hauptstadt.
Die Huthi (auch Houthis-Rebellen) sind eine militante Bewegung im Jemen. Als Teil einer vom Iran unterstützten regionalen Allianz namens "Achse des Widerstands", zu der unter anderem auch die Hisbollah gehört, haben sich die Huthi seit Beginn des Gaza-Krieges an die Seite der radikal-islamischen Hamas gestellt.

Die USA und Großbritannien haben Stellungen der Huthi -Rebellen im Jemen angegriffen. Sie reagierten damit auf die wiederholten Attacken der Miliz auf Handelsschiffe vor der jemenitischen Küste. Wer sind diese Rebellen, die in den vergangenen Jahren weite Teile Jemens unter ihre Kontrolle brachten?

Unterstützung durch den Iran


Der Iran, eine regionale Großmacht und Erzfeind Israels, unterstützt die Huthi. Die Rebellen sind Teil der selbsterklärten "Achse des Widerstands". Zu dieser informellen Allianz gegen Israel und den Westen zählen neben Iran auch die radikalislamische Palästinenserorganisation Hamas, die libanesische Hisbollah-Miliz sowie Gruppen im Irak und in Syrien.


Kurz nach dem grausamen Überfall der Hamas auf Israel am 7. Oktober und dem darauffolgenden Krieg griffen die Huthi immer mehr Frachter vor der jemenitischen Küste an, die angeblich in Verbindung mit Israel stehen. Damit wollen sie nach eigenen Angaben ein Zeichen der Solidarität mit den Palästinensern im Gazastreifen setzen. Der Westen wirft Teheran vor, die Angriffe der Houthis zu unterstützen - was die iranische Führung bestreitet.

Erfahrene Kämpfer


Die Huthi sind eine gut ausgebildete Truppe und erfahren im Kampf in den rauen Bergregionen des Jemen. Vor einigen Jahren wurde die Zahl der Kämpfer auf mindestens 200.000 geschätzt. 2014 nahmen sie die Hauptstadt Sanaa ein und eroberten in den folgenden Jahren weite Gebiete des Landes.


Die Huthi verfügen über mutmaßlich mit iranischer Technologie ausgestattete Langstreckenraketen und Drohnen, dadurch stellen sie eine ernsthafte Bedrohung für die Nachbarländer dar. Sie griffen bereits Ziele in Saudi-Arabien und den Vereinigten Arabischen Emiraten an. Die beiden Länder zählen zu der Koalition, die ab 2015 im Jemen militärisch eingriff, um die Regierung gegen den Vormarsch der Rebellen zu unterstützen. Die Folge war ein verheerender Krieg im ärmsten Land der arabischen Halbinsel.


Seit vergangenem Jahr herrscht ein Waffenstillstand und Riad verhandelt mit den Rebellen über einen Frieden. Neu an den Angriffen auf den Schiffsverkehr im Roten Meer ist, dass sich die Huthi erstmals in einen Konflikt einmischen, der nichts mit dem Jemen zu tun hat.

 

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Populäre Bewegung


Obwohl tausende ihrer Kämpfer in den vergangenen Jahren getötet wurden, schließen sich immer wieder neue Rekruten den Houthis an. Die Rebellen scheinen attraktiv für junge Männer in dem Land zu sein, das durch den Krieg unter einer der schlimmsten humanitären Katastrophen der Welt leidet. Hunderttausende Zivilisten starben laut Uno an den Folgen des Bürgerkriegs, Millionen Menschen hungern. Die vorgebliche Solidarität der Houthis mit den Palästinensern als Begründung für ihre Angriffe auf Frachter verschafft den Rebellen Experten zufolge im Jemen und darüber hinaus noch mehr Ansehen.

Einstige Herrscher über den Jemen


Die Houthis stammen aus dem Nordjemen und sind Zaiditen - ein Zweig innerhalb des schiitischen Islams. Die Bewegung gründete sich in den 1990er Jahren, um gegen die Marginalisierung ihrer Glaubensrichtung im überwiegend sunnitischen Jemen anzukämpfen. Vom 9. bis Mitte des 20. Jahrhunderts regierten die Zaiditen den Nordjemen mit einem Imam als Herrscher. In den heute von ihnen kontrollierten Gebieten gelten strenge soziale und religiöse Regeln, die vor allem die Freiheiten von Frauen einschränken.  (AFP) 

 

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