Islamische Theologie studiert – und was dann?

Seit 2010 gibt es an deutschen Hochschulen Islamische Studien. An das Fach waren hohe politische Erwartungen geknüpft, Integration galt als Lernziel. Die Berufsperspektive ist unklar. Nun untersucht eine neue Studie, wo die Absolventinnen und Absolventen bleiben.

„Seit der Gründung der islamisch-theologischen Studien werden ganz viele Erwartungen an dieses Fach formuliert.“ Beschreibt Naime Çakir-Mattner, Professorin für Islamische Theologie mit dem Schwerpunkt muslimische Lebensgestaltung an der Justus Liebig-Universität Gießen, das Dilemma des Studienfaches.

„Insbesondere zum Beispiel im Bereich der Extremismusprävention. Oder die Absolventinnen sollen sozusagen in die Gemeinden herein wirken und dort Änderungsprozesse und so weiter anstoßen. Oder wir sollen, also die Absolventinnen sollen die Integration fördern. Also das sind alles so Erwartungen, die dieses Fach der islamischen Studien oder islamischen Theologien tatsächlich überfrachten.“

„Es gibt zum Beispiel den Wunsch nach Normalisierung, sage ich mal, von muslimischem Leben in Deutschland“, bestätigt Constantin Wagner, Professor für Erziehungswissenschaft mit dem Schwerpunkt Heterogenität an der Gutenberg-Universität Mainz:

„Es gibt sozusagen den Wunsch nach Anerkennung auch seitens der muslimischen Verbände und der muslimischen Community, die dadurch sozusagen auch universitär präsentiert ist. Es gibt den Bedarf aus der Praxis, zum Beispiel in dem Feld Soziale Arbeit und in dem Feld Bildung, der auch sozusagen mit der Einführung dieser Studiengänge verknüpft ist. Also von der Politik oder der staatlichen Seite her mag das das primäre Ziel gewesen sein. Und dann gibt es halt eben die Studierenden, also die jungen Leute, die sich entscheiden dafür, sich in den Studiengang einzuschreiben. Und das hat unterschiedliche Gründe.“

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