Die Deutsche Welle startet arabisches TV
Am Montag (28.2.05) ging es im Golfstaat Kuwait los, nachdem Bundeskanzler Gerhard Schröder in Anwesenheit von Bettermann, dem kuwaitischen Informationsminister und einer Menge Presse auf einen großen roten Knopf drückte und das neue arabische Programm von DW-TV auf Sendung ging.
Der Marokkaner Ahmed Abida ist einer von vier jungen Moderatorinnen und Moderatoren, die künftig drei Stunden täglich den Nahen Osten mit Nachrichten und Hintergrundberichten aus Deutschland und der Welt versorgen werden - in ihrer Muttersprache.
Ein bisschen Bammel vor diesem Tag hat er schon, wenn es dann richtig losgeht, mit echtem Fernsehpublikum, sagt Ahmed Abida. Dann wird es täglich heißen: "Hier ist DW-TV aus Berlin mit den Nachrichten. Mein Name ist Ahmed Abida, herzlich willkommen."
Hier ist DW-TV aus Berlin
"Die Entwicklung des arabischen TV-Programms begann im Prinzip schon vor anderthalb Jahren", erklärt Erik Bettermann. Damals wurde für die arabische Welt eine Sonderausstrahlung über den ägyptischen Satelliten Nilesat festgelegt. Das deutsch- und das englischsprachige Programm wurden in der Hauptsendezeit zwei Stunden am Abend arabisch untertitelt.
Der Dialog der Kulturen setze voraus, dass man ausreichend über sein Gegenüber informiert sei, so Bettermann. Seit einigen Monaten gibt es eine eigenständige arabische Redaktion für DW-Online, das arabische Hörfunkangebot der Deutschen Welle wird in Kürze erweitert - und nun DW-TV.
Täglich drei Stunden Fernsehen aus Deutschland für die arabische Welt - DW-TV-Arabisch fängt klein an: Vorerst bekommt nur der Nachrichten-Teil eigene Moderatoren und eine eigenständige Redaktion. Bunte Sendungen über Land, Volk und Sitten müssen weiterhin mit Untertiteln auskommen.
Doch der Grundstein ist gelegt, sagt Erik Bettermann: "Wir haben vor etwas mehr als anderthalb Jahren eine Kooperation mit Abu Dhabi TV in den Emiraten unterschrieben. Ich weiß von unseren Partnern, dass ein hohes Interesse besteht, in Form von Talkrunden Informationen über die zentraleuropäische und deutsche Sicht zu bekommen." Bisher seien verstärkt die Kollegen aus Amerika und aus Großbritannien mit ihren Angeboten in dieser Region.
Neutralität zählt
Moderator Ahmed Abida ist sicher: DW-TV wird mit seinem arabischen Programm ebenso seinen Platz finden wie das arabisch-sprachige Radio-Programm der Deutschen Welle. Auch dieses habe seine Zuhörer im Nahen Osten - trotz der vielen Konkurrenten.
Denn die Hörer zählen auf die Neutralität in der Berichterstattung. Auch der arabische Fernsehzuschauer, glaubt Ahmed Abida, will Nachrichten sehen, die nicht ideologisch gefärbt sind. Das sei eben die Stärke der Deutschen Welle.
Mahmoud Tawfik
© DEUTSCHE WELLE/DW-WORLD.DE 2005