Essays
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Syrien nach Assad
Was die Geschichte lehrt
Zum ersten Mal nach elf Jahren hat Yassin al-Haj Saleh sein Heimatland besucht. Der syrische Schriftsteller und Dissident erlebte es zerrissen von inneren Konflikten und hat Sorge vor der Rückkehr der Tyrannei. Eine historische Analyse
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Öffentlicher Raum in Syrien
Wo Damaskus durchatmet
Vor dem Krieg war der Qasyun-Berg ein Zufluchtsort für die Damaszener, er bot Freiheit und ermöglichte Intimität. Nach dem Sturz Assads als Freiraum wiedergewonnen, drohen nun exklusive Großprojekte. Ahmad Katlesh über den öffentlichen Raum in Syrien.
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Konfessionalisierte Gewalt in Syrien
Assads langer Schatten
In Syrien war Minderheitenschutz schon immer ein Vorwand, um religiöse und ethnische Gruppen gegeneinander auszuspielen. Wir Syrer müssen uns gegen die Instrumentalisierung unserer Identitäten wehren – denn auch die neue Regierung setzt auf Spaltung.
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Libanons Bürgerkrieg
Eine Nachkriegszeit gab es nie
Fünfzig Jahre nach seinem Ausbruch prägt der Bürgerkrieg noch immer den Libanon. Seit 1990 beherrschen Gewalt, Besatzung, politische Lähmung und wirtschaftlicher Niedergang das Land. Es stellt sich die Frage: Ist der Krieg wirklich zu Ende?
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Deutsche Nahostforschung
Zeigt endlich Haltung!
In der Islam- und Nahostforschung in Deutschland wird politische Neutralität hochgehalten. Dabei betonen sowohl die westliche Philosophie als auch die klassische islamische Tradition: Wissen bringt ethische Verpflichtungen mit sich. Eine Intervention.
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Islam und Künstliche Intelligenz
Die Unübersetzbarkeit des Heiligen
Apps erleichtern das Leben Gläubiger, etwa wenn sie die Gebetsrichtung anzeigen. Die Beziehung zwischen Religion und Technologie hat aber Grenzen. Selbst wenn eine KI den Koran übersetzt: Empfangen kann sie seine Botschaft nicht.
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Journalist*innen in Gaza
Eine neue Generation erobert das Narrativ zurück
Bemerkenswert junge palästinensische Journalist:innen berichten aus Gaza. Ihre Arbeit verändert die globale Sicht auf den Krieg und unterstreicht das Versagen westlicher Medien. Der Preis ist hoch: 232 wurden seit Oktober 2023 durch Israel getötet.
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Bücher in Übersetzung
Warum hinter „Weltliteratur“ oft ein westlicher Blick steckt
Nur wenig internationale Literatur wird ins Deutsche übersetzt. Die großen Verlage sind nicht interessiert, kleine dringen kaum durch. Wer Bücher jenseits des Westens derart marginalisiert, demonstriert, dass er sie nicht ernst nimmt.
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Demokratie und Säkularismus in Syriens Revolution
Vereint, aber unterschiedlich
In Syrien wird über „Säkularismus” gestritten: Assad-Anhänger:innen bringen den Begriff gegen die Revolution in Stellung, die demokratische Opposition versucht, ihn neu zu definieren. Der Streit sollte jedoch nicht vom Kern der Revolution ablenken: der demokratischen Teilhabe.
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Palästina-Solidarität in Deutschland
Im Griff der Moralpanik
Der Bundestag hat jüngst eine weitere Resolution gegen Antisemitismus verabschiedet. In diesem Artikel zeichnet die Soziologin Donatella della Porta die deutschen Antisemitismusdebatten nach. Sie argumentiert, eine „Moralpanik“ habe zu einem Verwaltungsapparat geführt, der vor allem der Unterdrückung progressiver Stimmen dient.